Sa. 3. März 45.
Hier nicht viel aufgeschrieben, weil ich viel am MS geschrieben habe; konnte die Ferien ausnutzen. Bisher ca. 50 S. von Kap. IX; noch 25 nötig. War Mitt. Fr. in N.Y., Hotel H. Hudson. Miss Friedmann ist sehr gut & lernt schnell. Ich hoffe, es wird sich weiter gut entwickeln. Montag fangen die neuen Vorlesungen an: 3h Econ. Theory, & 3h Grad. Course; dtto. Das ist bisher alles & die beste Einteilung, die ich je hatte. Da werde ich schön bis zum Sommer weiter schreiben können. Ich habe ca 340 Seiten (ohne Kap I. & ohne Tabellen); das sollte bis Juli 100 Seiten mehr sein.
Do. mit Mimi & Dr. Stevens (australischer Arzt, Wien 1937) im St. Regis Tee, dann Dinner bei M. Raviol, dann "On the town", sehr gute show; Gemisch von 3 Groschen Oper & Oklahoma im Stil. Gute Tänze.
Die Offensive im Westen begann vorige Woche. Nun steht man 120 Meilen lang am Rhein. Er wird bald überschritten werden; ich glaube immer noch, daß man nordöstlich gehen muß um das Ruhrgebiet zum flanken. Alles ist im Fluß & ich glaube nun wirklich, daß es Ende März vorbei sein müsste. Aber!!
Nichts mehr von den Eltern gehört. Wiener Becken öfters angegriffen.
Fellners sind hier. Er spricht Dienstag im Ök. Seminar. Ich bestehe darauf, daß mehr vor sich geht. Neulich war eine Sitzung der Ass. Am. Univ.Prof.; H. Taylor führte den Vorsitz; Chinard & J. Strayer sprachen über die Bedingungen von "Research". Mässig. Ich sprach auch: man müsse vor allem die Atmosphäre haben. Und die full profs müssen ein Exempel geben für die jungen Leute etc. Letztere sollen nicht so früh heiraten etc. Und "research" müsse eine ständige Beschäftigung aller sein & soll nicht im Contrast zu "Teaching" gebracht werden; von letzterem sei natürlich zu viel hier. Ich glaube meine Bemerkungen trafen;
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.26)

