O. M.
Alles vorbei. Das Getöse ist vorüber. Aber was bleibt? Ein 2. Mal im Leben und wohl nicht das letzte Mal.
Noch kein Kontakt mit Wien: Haberlers Schwester schrieb; meine Leute hätten Wien verlassen. Falls sie alle in der Ramsau sind, wäre ich glücklich. Bald sollte man hören.
Benzin ist freigegeben; gestern mit Neumanns & Angela Robertson ans Meer1 gefahren zum Dinner. Langer Spaziergang mit Johnny, der ausführlich über Atomtheorie & Bombe sprach. Jetzt verstehe ich, & werde Smyth's report mit Verstand lesen. Heute zeigte er mir einige Photos & grünen Stein, der übrig geblieben war, giftig ist & aktives (schwach) Polonium enthielt. Es war eigenartig, diesen tiefen Einblick zu erhalten (natürlich ohne Geheimnisse; die ich gar nicht wissen will). Es ist unglaublich wie Johnny erklären kann. Er hat Berufung nach Chicago & noch ans MIT, will aber kaum gehen; natürlich wird man ihm hier bieten müssen (spez. Maschine). Man wird auch andere halten müssen, z.B. Wigner.
Ich habe etliches geschrieben, aber es ist lang & verwickelt. Fertig werde ich nicht. Morgen nach N.Y. Sa/So muß ich an dem Vortrag für die Army Staff School arbeiten. Mit Weyl wird es nett werden, aber schreiben werde ich nicht können. Viell. werde ich das MS hier lassen. Kann ja z.B. Statistik lesen. Alles ist nützlich.
Das Kriegsende bringt plötzliche Erleichterungen. So wird es im Herbst möglich werden unsere Maschine für Fourier Analyse auszuprobieren & zu bauen. (Ich muß über Radioröhren lesen.
Das Feuer am Cannon Green Dienstag Abend war schön. Es ist mein Eindruck vom Kriegsende.
Dean Taylor sagte mir, daß er hofft mir Assistenten etc zu verschaffen, wie ich vorgeschlagen hatte. Er hat täglich ca 6 Bewerbungen von Graduate Studenten; 2/3 für Politics-Economics. Im Nov. werden wir richtigen Betrieb haben. Das wird allen sehr gut tun.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.27)

