Di. 25. Sept.
Am Freitag wieder 2 Pakete aus N.Y. geschickt. Mit Bacon (in Tin), Käse (Eidam) etc. Joyana, etc. Es sollte alles sehr nützlich sein, wird sicher ankommen & ich werde senden was ich kann. Ich mache auch wieder von hier etwas fertig. Gehört habe ich nichts mehr, ausser von Haberler, der weitere schlechte Nachrichten hat. Viele Leute tot, ausgeplündert, verschollen. Graham ist zurück; war in Frankfurt - Köln, München etc. Lutzs Schwester, Mann, 3 Kinder leben in einer Schrebergartenhütte, 1 Zimmer, haben nur Holzsandalen usw. usw Was für eine Welt. Und wir sitzen hier & können nichts tun. Truman mißfällt mir mit seinem hölzernen Kopf und der Bus.manmentalität.
So. waren Morses bei mir. Wir sprachen fast nur über die Atom Bomb & sahen grauenvolles vor uns. Vor allem die Frage eines internat. Luftverkehrs; jederzeit kann man dann Bomben abwerfen. Die heutigen sind schon viele male stärker als die vom August. Und dann kommen noch die Raketen & ihr Antrieb durch Atomare Energie. Und schliesslich die Spaltung gewöhnlicher Elemente, die überall zu finden sind. Es ist eine Weltlage, für die es wohl nie eine Parallele, gleichgültig welcher Art gegeben hat. Und ich glaube nicht, daß die Welt sich darauf einrichten wird. Man wird ein fürchterliches Unheil anrichten. Viele Leute fürchten sich so, daß sie Vogel Strauss Politik treiben.
So. Abend bei Neumanns, wo wir seine ganze Berufungssache durchbesprachen. Sie wollen beide nicht nach Chicago gehen. Dafür gibt es viele Gründe: Hutchins, zweifelhafte Finanzierung, scheussliche Stadt etc. Aber dort oder im MIT kann er sofort seine Maschine bauen. Ich fragte, ob ich die Univ. mobilisieren könne. Er meinte ja. So war ich heute bei Dodds, der glaubte es genüge, wenn die Univ. Wigner halte; von der Maschine wusste er nichts. Er versprach zu intervenieren & bei Aydelotte Druck auszuüben. Dann erklärte ich alles D. Brown, der in den letzten 12 Mon. $ 300000 für seine Indust. Relat. Section aufgebracht hat. Er sagte, daß RCA einen grösseren Beitrag zur Univ. machen wolle; viell. wäre dies die Gelegenheit. Endlich sprach ich 1h mit Hugh Taylor; der auch nicht von der Maschine wusste. Er war aufs höchste erstaunt & verstand natürlich viel besser als die anderen, was los ist & was da passieren kann. Er sprach gleich mit Veblen, Condit; wird morgen Johnny besuchen & dann mit Aydelotte verhandeln. Puncto Wigner der auch eine Masse Geld braucht glaubt er alles tun zu können. Den Trustees hat er erklärt, daß es jetzt darauf ankommt zu sehen, ob Princeton erstklassig ist in Physik oder auf das high school Niveau sinkt. Sie seien dafür zu haben gewesen Geld aufzubringen. Er sagte er werde es Johnny & dem Institute absolut klar machen, daß wenn Johnny doch nach Chicago ginge, dies nur sein werde, nachdem die Univ. alles getan haben werde, was physisch möglich sei.
Ich tel. dies an Johnny, der sich wirklich sehr freute. Es war so einfach, dies zu tun. Niemals war es leichter & niemals gab es einen klareren Fall von meiner Dankesschuld die immens ist ganz zu schweigen.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.27)


