Freit. 19. Okt.

So viel zu berichten. Aber keine Zeit; das wichtigste: Marget & DeWald sind in Kontakt mit den Eltern. Ernest hat sie besucht, fand sie gesund & in guter Stimmung. Natürlich brauchen Sie Esswaren & beide sandten mir Bittbriefe für die Post. Wenn ich jetzt wirklich weiter jede Woche 1-2 Pakete senden kann, dürfte wohl das schlimmste vorüber sein. Hannchen hat beiden gesagt, daß eine leichte, ständige Besserung zu spüren ist. Von mir können sie jeder täglich 4-500 Kal. bekommen; das sollte sie auf 2000 bringen. Ausserdem sind es hochwertige Dinge, bes. Fett, daß in Wien nicht zu bekommen ist. Vatel will sogar rauchen! Ernest hat ihnen Schokolade, Caffé, Coco & anderes (Seife) mitgenommen. Marget wird ihnen von seinen eigenen Paketen geben, falls sie früher eintreffen als meine. Von mir sind 14-16 unterwegs, ca. 25 Kilo netto Gewicht.

Ich kann gar nicht sagen, was dies für mich bedeutet. Jetzt sehen sie doch wenigstens die helfende Hand & werden sich nicht vergessen vorkommen. Sie werden auch wirklich Sachen bekommen, mit viel mehr in Aussicht & ihr Leben wird wieder hoffnungsvoller sein. Wenn der gewöhnliche Paketverkehr offen ist; werde ich auch Kleidung & 100 andere Dinge senden; alles werden sie brauchen können. Nun möchte ich einen langen Brief von ihnen haben. Jetzt kann ich wenigstens selbst essen gehen, ohne daran denken zu müssen, daß sie viell. verhungern. Nun müssen sie auch gesund bleiben. Hoffentlich. Die Heizungsfrage dürfte sehr übel sein. Aber sie haben doch eine unbeschädigte Wohnung!