So. 16. III.
Gestern Einkommenssteuer. Heute hätte Mimi & Mr. Sibbett (ex-Unrra) kommen sollen, aber sie hat sich beim Skilaufen ein Knie beschädigt. Gestern Abend mit Neumanns & Viners nachtmahlen & dann bei Vs'. Ganz nett, aber V. versteht nicht aus Johnny etwas herauszuholen. Wir sprachen viel über die Griechische Sache & die Kriegsgefahr. Die Frauen haben bereits wieder die tiefe, fast animalische Unruhe, die sie auch das letzte Mal hatten, & die man viell. in jedem Kriege findet. Die Konf. in Moskau produziert noch nichts. Viell. kommt ein öst. Vertrag zustande. Das würde die Russen auch aus Ungarn herauszwingen. Es wird noch viel dieses Jahr passieren. Wenn man hört (falls!), daß neue Plutonium Anlagen gebaut werden, wird man wissen, daß die Eingeweihten keine Hoffnung mehr haben. Ich glaube, ein solcher Entschluß wird heuer gefasst werden.
Johnny erzählte mir von der Nacy Conf., z.B. daß man jetzt glaubt, es gebe ein Memory Organ; oder über das Mittelgehirn & seine Funktion im Sehen etc. Sehr interessante Dinge.
Freit. hatten wir das Dinner mit dem "Adv. Com."; langweilig & zwecklos. Howard hätte erzählen müssen, was wir eigentlich alle tun, statt über Course zu sprechen. Viner sagt, H. wolle zurücktreten, habe es satt. Gefährlich, falls ein eigensinniger & nicht wirkl. erstklassiger Mann kommt. Viell. ist jem. wie Howard am besten. Man wird sehen.
Do. in N.Y. Der blaue dop.reih. Anzug wird sehr schön; habe ein Sportsakko bestellt & möchte noch einen braunen Anzug bestellen, ähnlich dem grauen, der jetzt sehr gut passt & den ich sehr mag. Werde das nächste Woche entscheiden. Der Vortrag in der F.R. Bank ging gut; es war mehr eine Übung für mich & sehr nützlich. Wald's ausgezeichnete Rez. in R. Ec. Stat. ist erschienen. Mrs. Bell & du Pl. arbeiten. Sie ist sehr gut & es geht vorwärts. Er ist etwas konfus, aber brauchbar, wenn beobachtet.
Fuhr neulich mit R. Casedesus nach N.Y. Ein sehr netter Mann. Wir sprachen viel von Musik, über seine Konzerte, Routine etc. Spez. über Erinnerung. Ein Künstler, aber ohne Affektation. Ich soll ihn in Paris besuchen.
Im Semin. Goldenweiser haben wir Mr. C. Parry sehr hergenommen wegen der blöden Creditpolitik. Ich glaube man hat genau die gleiche Expansion jetzt wie immer. Und das dicke Ende kommt nach.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.28)


