Do. 20. März 47

Heute in N.Y. gewesen, mit Buchanan in der Foundation geluncht. Vorher teilte mir Willits mit, daß die Foundation meine Reise nach Europa finanzieren werde. (Ebenso die von Lutz & Warren)! Grosse Erlösung, denn die Kosten wären enorm gewesen. Es soll in Wien ein Seminar: Hayek, Haberler, ich, Schumpeter (& Machlup?) abgehalten werden; im allg. bin ich völlig frei zu tun, was ich will. Die Univ. bekommt das Geld & Doug Brown wird mit uns sprechen. Viell. deckt es mir 20%, aber, das ist schon enorm. Ich will fliegen, wohl direkt nach Paris, dort sprechen & dann nach Wien. Brief v. Hannchen; Muttel hat wieder einen leichten Anfall gehabt. Ich möchte daher so schnell wie möglich hinkommen. Engl. werde ich wohl auf der Rückreise besuchen. Das bleibt alles zu sehen. Ich habe bereits Plätze belegt & möchte am 6. Juni oder so abreisen. –

Mimi gesehen; sie hat eine Knieverletzung vom Skilaufen; schmerzhaft. – Mit Winnie nicht zus.gekommen, aber telefoniert. Ich fahre viell. die Woche nach Ostern n. Detroit; viell. halte ich auch einen Vortrag in Ann Arbor. Sharfman kommt nächste Woche her. – Di. bei Gödels gewesen; sehr nett. Viel über Zeit, Einstein, adiabatische Gastheorie, nicht archimedische Ordnung etc. mit ihm gesprochen. Er ist herzlich-freundlich & sie eine naive, wohlmeinende Seele, oft zu laut.

Mit Viner über meinen Nachfrage Aufsatz gesprochen. Er hat ihn nicht im wesentlichen erfasst, sondern hat eher Kleinigkeiten oder ex-post Entschuldigungen im Auge (wie auch Lutz vor ihm). Nächste Woche sende ich ihn ab (Am. Ec. Rev.). – Gestern Seminar, Karp über Pareto's law; ich hatte zu kritisieren. Ich bin immer noch der Ansicht, daß da sehr viel dahinter ist. Mit Gödel darüber gesprochen; er meint, es schaue wie die adiabatische Gasgleichung aus & viell. gäbe es ein gemeinsames Prinzip, so überraschend es wäre. Dann Dr. Caligari & "Fall of the House of Usher" gesehen; schlechte Projektion, aber interessant; der 2. Film war mir neu.

Hella ist vorgestern operiert worden & leidet vom Schock der Spinalinjection. Es soll aber objektiv gut gehen. Sie wollen am 19. Mai nach Genf fliegen. Wir möchten uns im Engadin treffen. Was für Pläne! Dabei wird nun schon offen von der Kriegsgefahr gesprochen – !!

Mrs. Bell hat nun die Gold-Sovereign Ziffern. Guter Fortschritt, aber noch sehr viel zu tun. du P. enttäuschte mich heute wieder. Ich muß nun das Gold Kap. abschliessen & dann noch 1 weiteres schreiben, ehe ich abreise. Nächstes Jahr will mir ein Mr. Ed Marcus helfen, der die 1929 Krise studiert; ist jetzt in Cambridge, Engl. –