Di. 27. Jänner 48.
Examen fertig; jetzt habe ich 10-12 Tage & kann an die intern. Fragen gehen. War 3 Tage ganz in die Korrekturen des Nachfrageaufsatzes (Q.J.) vertieft. Gestern gingen sie weg & ich glaube alles ist so, wie ich es will. Bin neugierig was man sagen wird; oder eher ich kann es mir schon denken. Eben ist Kaysen's Aufsatz erschienen (Rev. Ec. Studies). Dort wird also gezeigt, daß die Th. der Spiele keine Revolution bedeutet. Etwas herablassend und viel falsches & das ganze ziemlich oberflächlich. Johnny wird sich nicht freuen. Er kam gestern zurück; heute in N.Y., spricht auch mit Fortune, die morgen einen Aufsatz über uns zum Druck geben.
Wieder bei Dirac's eingeladen gewesen, mit Klari, & Sehr nett. Dirac & ich sprachen intensiv über Wissenschaft. Er glaubt, die Physik sei wie in 1925 vor Heisenberg, aber andere bezweifeln dies & finden es zu optimistisch. Auch über phänomenolog. Theorien. Er meint Qu.mech. sei nicht phänom. Es scheint in alle dem doch viel persönliche Stellungnahme zu liegen. Er glaubt aber, daß es wünschenswert wäre vom phänom. Stand abzukommen.
Brief aus Wien; Fr. Wachtel hat sich wieder beklagt, aber "alte Kleider" bestätigt. Ich kenne mich nicht aus & will nichts damit zu tun haben. Mimi ist in Pittsburgh; fährt ziemlich viel herum. Zum Geburtstag schickte sie mir einen netten Gruß & einen Kravattenhalter, sehr praktisch. 46 Jahre.
Herzfeld ist am 22. gestorben. Sehr tragisch. Ich war darauf vorbereitet, aber es ist doch ein arger Schock. Er war ein grosser Mann & ich erfreute mich seiner Freundschaft sehr. Ich habe ihm viel zu verdanken. In Luzern war es ein Abschied & ich werde es nie vergessen, wie er mich noch bis zur Tür begleiten wollte. Seine Schwester wollte gerne nach P. zurück. Hoffentlich ist sie versorgt.
Mit Viner geluncht. Die Univ. hat kein Geld für unser Projekt. Er meint ich solle halt ein anderes zurechtmachen. Als ob das nur geschehe, um etwas zu schreiben & nicht aus innerer Notwendigkeit käme. Mich hat das sehr enttäuscht.
Do. war Dr Hartog hier; holländ. Rockef. Fellow. Er wollte über meine Ntl. Bur. Arbeit hören. Habe ihm mehrere Stunden gewidmet. Dabei bin ich wieder in diese Gedankenwelt geraten; in Vorbereitung. Es wird noch viel Arbeit geben. Heute wäre Science Club; bin aber nicht gegangen: Stewart (Astron.), über Ökon.; ich kenne seine Sachen. Do. kommt Stigler: Math. Method in Econ. Ich fürchte Zwist. Er ist nämlich auch so arrogant.
Heute neue F.M. Antenne. Aber es klappt noch nicht ganz mit dem Converter. Muß Alexander mobilisieren.
Sa. ist Haberler in N.Y. & ich werde hineinfahren.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.29)





