Sa. 6. März
Do. Lunch mit Dorothy bei Lahière. Sie sah reizend aus, erklärte müde zu sein, nicht ins Büro gehen sondern zu mir kommen zu wollen, Fotos zu sehen. So kam sie um 4h, wir sahen die Bilder, hatten Tee in der "heure bleu" & nachtmahlten in Cranbury. Sie chauffierte meinen Wagen; fährt ausgezeichnet. Dann nochmals zu mir. Sie war ganz entzückend; wir kommen uns gut nahe. Gestern liess sie sich leicht überreden nach dem Office auf ¾h herzukommen & Tee zu nehmen. Sie hatten einen Artikel über Charleston. Ich versuche sie dazu zu bekommen, mit mir Ostern 8-10 Tage fortzufahren & ich hoffe, es wird werden. Sie hat selbst an Charleston gedacht & obwohl sie sich sträubt, wird man sehen. Wir wollen nächstes Weekend irgendetwas tun, viell. N.Y. Sie ist noch etwas scheu, aber sehr freundlich & zärtlich. Mich freut das alles über alle Maassen; es gibt mir einen enormen Auftrieb & die Welt schaut wieder viel besser aus (was sie notwendig hat).
Haberler hat mit Willits gesprochen. Er, Hayek & ich sollen nach Wien; man muß einen Einlader finden.
Tüchtig mit der Arbeit vorwärts gekommen. Miss Brubauer (?) hat einen MA in Math. Stat. von Wald war hier; wird etliches berechnen können, signif. tests etc, falls W. Stewart ihr etwas Zeit lassen wird. Ich werde mit ihm reden. Sie wäre sehr geeignet, die Verfeinerungen durchzuführen, die mir vorschweben. Ich will Ende März Kap. XIII. fertig haben (langfr. Zinsfüsse); im April über die Börsen; wird kurz. XV über die fehlenden (!) Zahlungsbilanzen & Nationaleinkommen; mehr theoretisch. Alles das bis Ende Mai. Kap. X wird entworfen mit Hilfe eines Studenten. Das Material liegt ganz vor. Dann kann ich beruhigt abreisen & vom Herbst an in 4-5 Monaten alles ausgeputzt, bereinigt haben.
Wenn mich Dorothy küsst, ist es als ob es Madeline wäre. So verwirrend. Sie ist ihr dann so ähnlich. Auch so viel Hingabe. Und es ist über sie ebenso plötzlich gekommen, wie damals über M. Selbst der Altersunterschied zwischen uns ist der gleiche!
Nun wieder zur Arbeit. Gestern Johnny beim Frühstück; heute bei ihnen zum Schwarzen. Am Abend bin ich bei Gödels. Sein schwarzes Notizbuch wird wieder in Aktion treten. Johnny schreibt. Er wird so viel von sozialen Sachen gestört. Das ist eine ernste Gefahr mit steigendem Ruhm. Ich lebe da ganz einsam.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.29)




