Sa. 10. Feb.
Gödel geht es besser, aber er ist noch nicht ausser Gefahr. Er glaubt, daß er sterben wird & man hat Mühe, ihm solche Dinge auszureden. Heute war ich bei Einstein, ihm von meinem gestrigen Besuch erzählen. Einstein sieht alles ganz klar; die pathologischen Züge und das Genie. Wir haben auch sonst eine lange, angenehme Unterhaltung gehabt. Vielleicht fahren wir beide morgen zu Gödel. Dann sah ich Oppenheimer, der fragte, ob man etwas tun könne, das Gödel bes. Freude machen würde. Ich sagte, man solle ihn endlich zum Prof. ernennen; daß wenn er tot ist, alle Welt sagen wird, was er für ein grosser Mann gewesen sei. Das wirkte & er überlegt sich, was man machen könne. (Ich weiss, daß vor Monaten Siegel (!!) gegen G's Professur gestimmt hatte!) Nun möchte er das wieder aufbringen. Wir hoffen alle, daß G. noch die grossen Arbeiten (Beweis der Unabhängigkeit des Auswahlaxioms; Angabe einer unentscheidbaren Diophantischen Gleichung 4ten Grades!) machen kann. Es wäre ein Jammer. Er ist rührend; mir zugetan, wie einem Bruder.
So. waren Johnny & Clari hier; es geht ihr besser nach ihrer Operation. Vorgestern lunchte ich mit Johnny & Mayberry; J. mochte ihn & sah, daß er sehr gescheit ist.
Weiter gearbeitet an "Org.". Heute das Eis über "Learning" gebrochen. Muß nun diese Seiten ganz umschreiben. Das füllt das Weekend.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.32)

