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tagebücher / 1950-53 / 1951-07-16

Mo. 16. Juli

Der Vortrag über Bayonne ging ganz gut & nachher waren viele Fragen & kleinere Diskussionen. Es ist ganz klar, daß wir ein richtiges & kompliziertes Problem haben & daß selbst der heutige Stand unseres Wissens Interesse erweckt.

Am Nachmittag kamen John Williams & George Brown zu mir. Petrik ist hier!! Jetzt wussten sie nicht, was sie machen sollen. Ich glaube, am besten wäre es das Experiment zu machen. Rand kann sich das leisten, da sie ohnehin genug Geld ausgegeben haben. 2 Mill. Random Numbers zu machen. Sie haben auch die Maschinen & 10 Permutationen von 600 Zahlen sind schnell gemacht & das Experiment muß 10 x wiederholt werden. Man dürfte das morgen durchführen. Es wäre doch zu merkwürdig, wenn dabei etwas herauskäme! Es ist ja nicht klar was Randomness ist.

Lange Unterredung mit Shapley über seine Axiome einen value des n-pers. Spieles zu bestimmen. Interessant; ein feiner Kopf. Auch mit Shephard, Solow & Baranikon diskutiert. Eine angenehme, sachliche Geschichte, viel besser als mit den meisten Ökonomen. Kennedy, ein Psychologe hier, kam später eigens mit mir über Bayonne zu sprechen & Org.theorie. Morgen schreibe ich weiter.

Oskar Morgenstern Tagebuchedition: Tagebuch 1950-53, Eintrag 1951-07-16
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.32)