Freit. 4. April
Mittwoch kam ein langer Brief von Hannchen. Sie hat eine schwere Erkältung gehabt. Der Brief ist ausgezeichnet und gibt ein volles Bild des Todes & des Begräbnisses. Vatel ist an einer Sepsis gestorben, die auf seine Gelbsucht vor etwa 15 Jahren zurückging. Was für ein Wunder, daß er so lange hat leben können. Er hat einen friedlichen Tod gehabt & Hannchen schildert alles sehr schön. Sie muß sich sehr einsam fühlen. Aber dennoch spricht zu meiner Erleichterung aus dem Brief ein Geist, wie sie ihn schon lange nicht gezeigt hat. Ich bin nun fest davon überzeugt, daß sie sich ein neues Leben einrichten & sich selber finden wird. John schrieb auch und erwähnte, daß H. sehr gefasst ist & in viel besserer Gesundheit. Kufflers scheinen die grösste Hilfe zu sein. Ich werde allen schreiben. Von Carl lag ein kleiner Kranz aus Schneeglöckchen auf Vatels Sarg. Als Vatel Carls Namen hörte, ganz zum Ende, lächelte er besonders glücklich. H. entlässt nun Ella; alles wird ihr viele ökon. Schwierigkeiten machen. Aber ich habe sofort wieder Geld geschickt und das ist extra, so daß sie bald ins Gleichgewicht kommen wird. Ich bin H. sehr zugetan und wünsche ihr von Herzen, daß sie nun ein leichteres Leben haben wird. Dabei wird sie ebensowenig wie die Eltern vergessen. Dorothy hat den Brief auch sehr bewundert; Vatels Tod hat einen tiefen Schatten über sie geworfen.
Heute hörten wir, dass gestern Abend Ladenburg plötzlich gestorben ist. Herrmann Weyl ist neuerlich erkrankt & hat wieder Aureonycon bekommen.
Morgen mehr. Ich muß meinen Vortrag in Haverford am Sonntag vorbereiten. Gestern sprach ich in Washington bei der Navy (Bur. of Supply & Accounts). Es handelte sich wieder um die Erweiterung der Bayonne Studie. Alles ging durch und nun werden wir, direkt from Bureau, Geld bekommen. Heute haben wir Dept. Sitzung gehabt & Shephard ein gutes Angebot gemacht. Ich hoffe er wird kommen. Wong hat in Woodbury's Arbeit etliche üble Fehler gefunden.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.32)

