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tagebücher / 1953-55 / 1953-12-10

Do. 10. Dez.

Heute den ganzen Tag zu Hause um an meinem Bericht für Hitch zu schreiben. Es geht langsam, obwohl ich viele Notizen habe. Es wird wohl nicht vor Montag fertig sein.

Mo. in N.Y., zuerst bei Bain, der mir AMC zeigte. Sehr interessant; ich könnte eine Menge lernen. Die Sache ist bis in den Jän. verschoben. Abgesehen von Interesse & Bezahlung wäre es ein grosser Vorteil Waren mit Discont oder "wholesale" kaufen zu können. Mein Vortrag über Welfare Econ. ging ganz gut, aber die Leute hatten zu wenig Kontakt mit den Problemen. Flood & Woodbury waren da. Dann bei Lippincott & Dinner im Fac. Club. Insgesamt schade um die Zeit.

Gestern Lunch mit Johnny. Er fährt Mo. auf 3-4 Wochen nach Calif.; eine Rand Conf. etc. Wir sprachen über Princeton; er findet es langweiliger als es war. Im Instit. ist ihm die allg. Atmosphäre zu links. Auch gehen ihm die Math. etc ab, die sich für seine Sachen interessieren (Kombinatorik, Organ., Inform. usw.). Er denkt immer noch an Calif., aber ich glaube nicht, daß er etwas unternehmen wird. Ulam sagt ihm zu, aber U. ist faul & hat wenig publiziert, so kann er ihn nicht berufen. Ich sagte, daß uns allen das Leben weniger interess. vorkommt, weil wir älter werden und nicht mehr so leicht absorbieren. Ausserdem hatten wir bes. aufregende Zeiten. Heute ist es auch nicht still, aber –

Eisenhower sprach vor den UN; nichts als Worte. Aus Bermuda ist auch nichts herausgekommen. So geht es dem Unheil entgegen.

Gestern war unsere Xmas Party für Staff, Grad Stud. etc. Man schien sich sehr zu unterhalten. Der Punch war ausgezeichnet. Dorothy macht alle diese Sachen glänzend. In ihrem neuen, schwarzen Kleid (aus der Seide-Wolle Mischung aus Rom) sah sie sehr elegant aus (& grüne Brokat Jacke aus Kairo-Rom!).

Oskar Morgenstern Tagebuchedition: Tagebuch 1953-55, Eintrag 1953-12-10
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.33)