So. 2. Mai 54
Seit Mittw. fühle ich mich wieder ganz wohl. Do. fuhr ich nach N.Y., traf Rueff. Unterhaltung über die Int. Econ. Ass. Man hat bald eine Sitzung, wo er mich vorschlagen will ('56) für Logik- & Ökonomie. Wir diskutierten dies & allg. die Ökon. Er interessiert sich sehr für die Spiele, aber weiss nicht genug davon. Guilband ist seine Quelle. Über Indo-China weiss er auch nichts; aber es ist klar, dass von den Russen an die Franzosen viele Angebote gemacht werden & sie sehr gern etwas annehmen möchten. Die Amerik. Regierung schwankt hin & her, manchmal "fest", manchmal verhandlungsbereich.
Nachher bei Jakob, wo ich übernachtete. Sehr nett mit ihm; aber er ist müde & tut zu viel. Er ist sehr pessimistisch; für ihn sehr ungewohnt. Nimmt McCarthey überaus ernst & glaubt er sei eine grosse Gefahr. Die Hearings sind natürlich grotesk, aber ich nehme das nicht tragisch. Schreckliche Leute; Stevens ist ein Schlappschwanz & dumm.
Do. war ich in der Fed. Res. Bk., sah kurz Allan Sproul; nett wie immer. Dann Lunch mit Bloomfield, Kriz & Klopstock mit guter Unterhaltung. Erhebliches Interesse an unserem "volume" & dass das Ntl Bur. MSS nun 98% fertig ist.
Dann zu Harald Hochschild's Office, wohin auch Zabel kam. H. hatte zwei Beamte delegiert mit denen wir genau über "Capacity" & ihre Messung sprachen. Etliche gute Information bekommen. Dann traf ich mich mit Dorothy in Hochschild's Apartm. (63rd St). Wir waren dort zum Nachtmahl (im Frack!); noch: Mr. & Mrs Saxe (Vice Pres. CBS) & F. Euler & Frau, ein Bergwerksingenieur. Dann ins Theater: King of Hearts, sehr komisch & dann (ohne Mary H.) ins Waldorf Astoria zu einem Tanz bis nach 2h. Erstklassiger Champagner & sehr angenehm. Die Gesellschaft war nett & gut zum sprechen, die Frauen gefällig; Dorothy war sehr vergnügt & ich freute mich.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.33)


