L.A. So. 18. Juli
Ein Kabel von LtC. Busby, daß meine Einladung bereits unterwegs war als ich telegrafierte. Als dürfte ONR nun alles tun & meine Reise erscheint ziemlich gesichert. Ich denke am 23. Aug. oder ca. dann abzureisen. Es wäre wunderbar, wenn das alles klappte. Ich könnte auch falls nötig privat nach Hong Kong fliegen, da das Wall St. J. 3 Aufsätze haben will, die die Kosten leicht hereinbringen & mir der Res. Fund der Univ. Geld gegeben hat. Das kam ganz unerwartet und ging innerh wenigen Tagen. Viell. fliegt aber die Navy dorthin.
Meine Abhandlung über "Consistency Problems in Military Supply Systems" ist fertig & wird bald verteilt werden. Jetzt denke ich über "Compressability" nach, aber es ist nicht leicht etwas dabei herauszubekommen, obwohl ich etliche Ideen habe (weitere). Johnny fragte danach ehe er vor 14 Tagen abreiste. Sie kommen heute auf 2-3 Wochen zurück. Viell. könnten wir gemeinsam etwas damit machen! Ich studiere nun auch genauer Shannon, den ich nicht gut genug kannte. Jetzt ist mir ein Licht aufgegangen. Ferner nehme ich an Logistic Arbeiten teil. Tom gab einen ausgezeichneten Bericht und machte überhaupt einen guten Eindruck.
Vor 8 Tagen hatten wir eine Cocktail Party; etwa 40 Personen. Wir gehen öfters an den Strand. Seit Di. haben wir ein Auto, ein Oldsm. Conv. 1950. Ohne Auto ist es sehr schwierig hier. Gestern waren Dorothy & ich allein (endlich einmal) zum Dinner (Tail of the Fox) & Kino ("Dial M for Murder"), ausgezeichneter Hitchcock. Dr. W. Krelle (& Frau) ist aufgetaucht. Er bleibt 4 Wochen & will mich öfter sehen. Er hat die Spiele studiert & sieht das seine Hab. Schrift ganz überholt ist. Aber seine Lit. Kenntnis etc. ist sehr lückenhaft. Er hatte sich die Activ. Analysis gekauft (ebenso Brunner, Alchian etc.)!
Bisher ziemlich müde gewesen, wie jedes Jahr & alle Neulinge am Anfang. Aber jetzt geht das weg. Mit dem Haus sehr zufrieden, weil geräumig, aber es hat keinen Garten in unserem Sinne.
E. Beckenbach kam Freitag & sagte mir daß Hestenes & er mit Dean P. Dodd gesprochen haben man solle mich herberufen. Ich solle Dodd sprechen etc. Die Ökon. haben noch nicht davon gehört, scheint es. Die Mathematiker erwarten sich eine Belebung, etc. Es ist natürlich ganz vage, aber Dodd soll sehr dafür sein. Ich werde das mit Johnny besprechen. Falls Johnny daran denkt selbst hierher zu kommen (oder Cal Tec, oder wiss. Dir. von Rand, was ihm voriges Jahr angeboten wurde) dann ist das eine andere Sache. Aber allein? Princeton geht mir oft auf die Nerven, aber es ist viell. doch interessanter.
Mr. Beach kam mich besuchen. Er will mich mit Harrison Brown (Caltech.) zusammen bringen. Gestern bei Ted Youngs, die in Enke's Haus wohnen. Es ist gross, nicht sehr schön; das kann sich mit Harald's Besitzen nicht vergleichen. Wenig Geschmack.
Ed Earle & Reinhold Noyes sind gestorben. So geht einer nach dem anderen. Diese beiden waren sehr krank.
Hier ist alles überschattet von dem was man bei Rand kennen lernt. Jedes Jahr ist es schlimmer & immer mehr verschlechtert sich die Lage für die US. Jetzt geht es ganz rapide bergab. Nichts geschieht und eine Katastrophe von unbeschreiblichen Dimensionen bereitet sich vor. Ich komme mir oft vor als ob ich in 2 Welten lebe, die sich nicht zus.bringen lassen. Man kann sich gar nicht vorbereiten. Ich muß dann so oft an Carl denken an seine Zukunft. Er ist entzückend & bezaubert alle die ihn kennen lernen.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.33)


