Do. 29. Nov.
Heute wieder 3 ½ h Vorlesungen. Zu viel an einem Tage. Dazu noch über Composition & Decomp. of ! Weiter mit dem MS. Morgen Sitzung wegen Mu, Montag kommt Shephard. Ich hoffe auch Ulam bald sehen zu können. Mir fehlt es hier in P. an Leuten mit denen ich reden kann. (Wigner ist so häufig fort & busy.)
Fr./Sa. mit Gerry Thompson gearbeitet. Es gibt noch viel mit der expandierenden Wirtschaft zu machen. Er würde nächstes Jahr gerne ans Project kommen. Das wäre sehr gut; wir würden viel zustande bringen. Freitag kam auch Wong (auf eigene Kosten!) und wir machten die Antwort auf die "Readers" fertig, denen alles bald zugehen wird. Ferner verbesserten wir hier und da. Nun werde ich an Econometrica schreiben & Copy an Frisch, der Augen machen wird! Wir werden den Aufsatz im Weltw. Archiv abdrucken, falls er ihnen nicht zu mathematisch ist (sonst in der Z.f.N.).
Es ist so wenig Ruhe zum Nachdenken. Aber sobald ich das MS aus dem Weg habe werde ich im Büro gründlich aufräumen & dann wird es besser sein.
Die Weltlage ist weiterhin schlecht & gefährlich. (Viell. hätte ich doch den Keller bauen lassen, trotz der hohen Kosten.) Was für eine Aussicht. Die Europäische Wirtschaftslage wird sich sehr verschlechtern, nicht nur wegen des Öls. Heute hat US erklärt, daß Angriffe auf Iran, Irak & Türkei grösstes Amerik. Opposition finden würden. Aber die Leute sind verrückt. Die 6. US Fleet hat ein grosses Manöver bei Sardinien gemacht; viell. zeigt das den Arabern in Syria, daß sie vorsichtig sein sollen. Ich glaube es muß eine tiefe, innere Krise des Communismus geben. Leider kann aber eine ev. Wirtschaftskrise in Westeuropa wieder komm. Auftrieb bereiten. Alles sehr verworren und ein Zeichen, wie man die Welt nicht voraussehen kann. Nun brauchte nur noch etwas mit Eisenhower zu passieren, ehe er inauguriert wird!
Hermann Wold sprach Di. im Seminar über Nachfragetheorie. Sehr elementar, viel Arbeit dahinter. Er ist nicht sehr gescheit. Ich muß natürlich immer daran denken, was er für einen Blödsinn versuchte, als er unsere Nutzenmessung angriff, indem er einfach ein Axiom ausliess & behauptete, Johnny & ich hätten einen math. Fehler begangen. Wie wütend Johnny war.
Langes Telef.gespräch mit Gödel gehabt. Ich muß ihn wirklich bald wiedersehen. Ich weiss nicht was los ist: früher ging ich reiten, zum Tee ins Institut, Fine Hall Library, etc. und damals habe ich auch viel gearbeitet.
Dorothy sind viel harmonischer als je. Es freut mich sehr, sie so glücklich & zufrieden zu sehen. Sie fühlt sich sehr zu mir angezogen & wir lieben uns herzlich.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.34)


