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tagebücher / 1958-59 / 1958-04-14

Mo. 14. Apr.

Es war sehr viel los. Vorige Woche in Wash. wo wir den Bericht des Adv. Panel schrieben, und unsere Empfehlungen schrieben. Das nahm den ganzen Donnerstag in Anspruch. Vorher hatten wir unsere Beiträge miteinander getauscht, so daß wir alle gut vorbereitet waren.

Mittw. bei Fed. Civ. Def. Admin.; ein pensionierter Adm. Schnyler hatte mir geschrieben. Eine Disk. mit 5 Leuten über Stockpiling. Man möchte mir einen Contract anhängen, aber ich will nicht. Die Leute haben keine Ahnung & viel zu wenig Geld um irgend etwas tun zu können (etwa 150 Mill!). Ferner wieder wegen Predohl vorgesprochen, ob er nicht eingeladen werden kann. (Er hat das Asien Institut abgelehnt.) Dann in ONR bei Rigby (wir bekommen die Erhöhung auf $ 50 000,- als "Acceleration", & sollen für 1960/61 ansuchen!) Mit Dr Wilkes & Joe Weyl über Air Defense gesprochen & Tom Whitin empfohlen; viell. nimmt er es an, auf 4 Monate.

Das Buch ist im Umbruch; es fehlen nur noch 6 Charts, die aber eingefaltet werden & nichts aufhalten. Bleibt noch der Index.

Mein Nachruf auf Johnny ist erschienen. 5 Seiten; ich glaube er liest sich gut & gibt ein Bild. Soll auch den Ökon. zeigen, wer er eigentlich gewesen ist, & wie tief der Bruch mit der konventionellen Ök. geht.

Freitag in N.Y. mit Dorothy. Ich war beim Wall St. J. fand aber niemanden; dann in der Fed. Res., sah Garvy, Bloomfield (der im Sept. als prof. nach U of Penn. geht). Dann bei Hochschilds als Gast im Lowell. Dor. & ich gingen zuerst zu Wildenstein & sahen eine Renoir Ausstellung (zu viel Renoir!), dann die schöne Seurat Ausst. im Mus. of Mod. Art (wo wir auch Tee hatten). Es goss in Strömen. Dinner bei H's (Muscheln & Shad) noch: 2 Parsons von Hertford; sie eine Pute & er nicht bes. interessant. Sie ist die Schwester des Am. Botschafters in Indien (Bunker), & des Chairm. der Am. Metal-Climax. Dann ins Theater "Dark on the Top oft he Stairs", sehr gut & ins Pierre zum Tanz bis 2 ½ h. Viel Champagner und alles gut gelungen. Wir fuhren Samstag mit Mary heim und ruhten uns aus! Gestern war der erste schöne warme Tag; ich arbeitete im Garten.

Heute viel zu tun, Dorothy in Phil. Carl hatte Lunch mit mir, war reizend und ich zeigte ihm das Chem. Laboratorium. Gestern schrieb er (widerwillig) einen Aufsatz über seine Sternguckerei, war aber heute sehr erfreut, daß er so gefallen hatte, dass er ihn vorlesen mußte!

Nun muß ich die Steuerformen ausfüllen (alles ist fertig sonst) und dann endlich wieder an die Arbeit, Strategie & Accuracy.

Oskar Morgenstern Tagebuchedition: Tagebuch 1958-59, Eintrag 1958-04-14
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.35)