OSKAR MORGENSTERN TAGEBUCHEDITION //
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tagebücher / 1958-59 / 1958-11-01

Sa. 1. Nov.

Kap. VII ist noch immer nicht fertig; aber viell. morgen. Mi.-Do. waren Dorothy & ich in N.Y. Ich ging zuerst zur Rock. Found. & sprach de Vinny wegen einiger Fragen über die Überweisung des Rants an das ERP. z. Lunch hatten wir Marjory Buchanan & die Zenthens ins Hotel eingeladen. Es ging ganz gut. Er ist sehr schwer zu verstehen (selbst für mich!); wie wird das mit seiner Vorlesung hier werden?? Seine Frau ist Dän. Delegierte zu den UN; sie überschattet ihn in der Conversation zu viel.

Am Abendhatte uns J. McDonald eingeladen (Frau war krank), bei Luchows, dann zu T.S. Eliot: The Family Reunion; gefiel mir sehr. Was für ein überlegener Dichter! John war sehr nett. Merkwürdiger Mann. Ich wusste nicht, daß er einmal 6 Wochen mit Trotzky verbrachte. Sehr viele Interessen. Sein Buch über Sloan ist fas fertig. Er stelle mich einem Mr. Epstein von Random House vor, der an meinem Buch interessiert ist. So ist Alfred Knopf, mit dem ich tel. –

Dorothy bekam ihren Ring von Olga Tritt. Sie haben die Perlen, die ich ihr 1954 von Japan brachte, sehr schön gesetzt, 6 neue Diamanten zugefügt. Sie ist sehr erfreut. Der Ring hat einen Replacement Value von $ 450,-, wie sie attestierten.

Die Convair Sitzung ging gut. Wir haben nun einen festen Plan, jeder muß etwas schreiben. Ich soll alles koordinieren. Am 11-12 Dez. treffen wir uns wieder in San Diego mit den Convair Leuten selbst.

Hannchen ist nun bereit zu kommen. Sie möchte Mai, aber das geht wegen des Platzes nicht. So wollen wir sie am 14. Dez. in Le Havre abreisen lassen, etwa 6 Wochen bei uns. Sie wird auch Haberlers besuchen etc. Es sollte sehr nett werden, aber sie wird sich über vieles wundern.

Gestern Grad C. wo Mr. Lopez (Columbia) sehr gut über 2x2 Beispiele-Berechnungen sprach. Es macht Freude, das zu hören.

Die Erkältung ist fast vorbei; gestern war die Stimme wieder schlecht.

Pasternak's Buch habe ich nun gelesen. Sehr gut (auch sehr gut übersetzt). Er hat den Nobel Preis ablehnen müssen.

Do. Abend waren Wheeler, Clark & ich noch zum Dinner bei Tom Lauphier im Plaza. Etwa 14 Leute. Tomm Moss, ein junger Schriftsteller, Ex.Col. Walkowicz & Frau (Aide von Lawrence Rockefeller), Martin Winner (?) N.Y. Times Aviation reporter, u.a. Um 9.30 fuhren wir heim.

Nichts weiter über das Institut gehört.

Oskar Morgenstern Tagebuchedition: Tagebuch 1958-59, Eintrag 1958-11-01
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.35)