OSKAR MORGENSTERN TAGEBUCHEDITION //
[home]––[info]––[tagebücher]––[personenverzeichnis]––[impressum]
diary-page
diary-page
tagebücher / 1958-59 / 1958-11-26

Mittw. 26. Nov.

So. war ich reiten. Carl kam mit & zum Schluß liess ich ihn reiten (ich führte das Pferd). Er war im 7. Himmel. Am Sa. hatten wir Dinner hier: 2 Hochschild, 2 Hognet, 2 J. McDonald, Gemmil & Marjory Buchanan. Alles ging sehr gut. Es ist viel bequemer im Speisezimmer. Das Cabinet macht sich gut. Das Küchenfenster wird erst nächste Woche gemacht, weil Walker ein falsches Fenster bestellt hatte.

Viel geschrieben; das Kap. VIII ist fast fertig; morgen wohl. Dann muß ich mich mit Convair beschäftigen & mit dem Ende der deutschen Übersetzung der Th. of …

Harlan Mills funktioniert um. (Die MRCA zahlt ihm $ 22500,- (!)) Ich wurde von John Wilks (ONR) angerufen: sie wollen einen Experten für 3 Wochen um eine Aratic Study anschauen zu lassen. Ich gab ihm Mills & das ist zustande gekommen. Ebenso möchte BUSANDA ihm einen Kontrakt geben, viell. $ 100000,-. Das wäre ein guter Anfang. Im Voranschlag stehe ich als Consultant; ebenso sollen Karreman etc. teilnehmen. Ich kann viell. durch Busby erfahren, was die Chancen sind.

Gestern war Zeuthen hier. Der Vortrag war ganz gut, & man konnte ihn sogar (mit Anstrengung) hören. Gute Diskussion. Er ist über 70 &geht am 1. Feb. in Pension. Wir gingen nachher in die Tavern, noch mit Baumol u.a. –

Afriat hat seine 1. Arbeit abgeschlossen; im wesentlichen, was er vorgetragen hat. Sicher sehr interessant.

Mit der T Vorlesung geht es. Aber es ist so viel Material, daß man nur einen Bruchteil machen kann.

Ich kaufte mir einen Sherwood FM Tuner. Vorzüglich. Es ist wie Tag & Nacht. Die Signale stark, sehr fein & kein "drifting". Mit Stereo werde ich noch warten. Ich hoffe nun gelegentlich ein gutes Konzept zu finden.

Carl gibt uns fortgesetzt grösste Freude. Jetzt liest er wieder sein Chemie Buch, das er gut versteht. Seine Conversation ist erstaunlich. Mr. Baldwin, sein Klavierlehrer sagt, dass er nicht begreifen kann, wie Carl so schnell alles versteht, ja vorwegnimmt, was er, B., ihm erklärt. So hört man es immer wieder.

Brief v. Hannchen. Sie hat etliche Tage hohes Fieber gehabt, von der Blatternimpfung, die Arme. Aber jetzt ist sie optimistisch wegen des Visum, wo natürlich keine Schwierigkeit zu erwarten ist.

Oskar Morgenstern Tagebuchedition: Tagebuch 1958-59, Eintrag 1958-11-26
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.35)