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tagebücher / 1960-63 / 1960-11-18

Freit. 18. Nov.

Mein Tisch ist ganz voll & in Unordnung, weil ich so viel zu tun habe & keine Zeit finde Ordnung zu machen.

Vor 8 Tagen fuhren wir, Dorothy, Carl & ich, nach Endicott, wo am Samstag eine Begräbnisfeier in der Kirche war. Die Familie kam, etliche Freunde. Es war würdig; gute Musik, die Dorothy bestellt hatte. Die Organistin, eine alte Freundin ihrer Mutter, war sehr gut; der Pastor gab eine gute Predigt. Nachher am Grad; d.h. die Asche war beigesetzt, wo auch Dorothys Vater & Schwester liegen. Alles sehr schlicht & sehr traurig, bes. wenn man an die Schwester denkt. Ihre Eltern haben hohes Alter erreicht, die Mutter hatte einen leichten Tod.

Seither in N.Y., gestern in Washington, wo ich vor einem ONR Symposium über Deterrence & Limited War sprechen mußte. Es ging ganz gut, aber ich habe schon besser gesprochen. Am Hinweg mit Lefschetz gefahren; er ist 76, wirkt wie 65; ich wünschte ich wäre in seiner Form, sollte ich dies Alter erreichen. Er ist Dir. der Math. Division von RIAS, einer Martin Co. Gründung.

Sitze noch an dem Åkerman Aufsatz. Wird kurz sein, aber ganz ordentlich. Eine Art Plauderei über Zeitreihenanalyse; ein Auftakt für späteres.

Dann kommt die Accuracy. Die PU Press sagt mir, daß sie hunderte von Bestellungen haben! Nächsten Herbst muß das Buch vorliegen. Und es muß wirklich gut gemacht werden. Nun sollen bald die Fahnen des Paperback kommen (Vintage books).

Oskar Morgenstern Tagebuchedition: Tagebuch 1960-63, Eintrag 1960-11-18
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.37)