OSKAR MORGENSTERN TAGEBUCHEDITION //
[home]––[info]––[tagebücher]––[personenverzeichnis]––[impressum]
diary-page
diary-page
diary-page
tagebücher / 1960-63 / 1961-03-04

Sa. 4. Feb.

Mo-Di. waren Dorothy, Carl & ich in Skytop (fuhren So. hinauf). Wenig Schnee, aber schön dennoch, gute, obwohl kurze Erholung. Dorothy & ich werden die Woche vor Ostern nach Bermuda fliegen, wo wir wirklich Ferien haben werden. Wir haben Flugplätze, aber noch keine Nachricht über Unterkunft. Ich habe aber an Sir Bayard Dill geschrieben, der auch am Bd. of Dir. von MRCA ist & u.a. einen Resort betreibt.

Wir hatten Board Meeting. Bes. über Ma; alles beschlossen; aber nun macht Harlan wieder Schwierigkeiten: falls MRCA die Stimmenmehrheit behält will er 25%; man bietet ihm nur 10%. Ich fürchte man wird sich nicht einigen. H. muß Dienstag operiert werden: eine Fistel im Darm. Verdacht von Krebs …! Grässlich, falls wahr. Ich besuchte ihn heute; er ist guter Stimmung & voller Pläne. Er hat phantast. Optimismus was aus Ma werden könne: 1% der Aktien in 5 Jahren wert $ 100 000. (Ich glaube nicht an 10% davon). Nun hat er eine Idee eines neuen Consumer Panel mit dem er MRCA ruinieren könne – meint er.

Do. Abend sprach ich in der Presbyt. Church über Arms Control; ein Prof. Hick (Seminary) eröffnete die Disk. Die Leute glauben wirklich, daß "Christen" plötzlich gegen nuclear w5 sind, dass sie unmoralisch seien etc. Ich fragte ob die Feuerstürme von Hamburg, Tokio, … moralisch gewesen seien. Was mit dem 30jähr. Krieg etc. Es war eine ernste Auseinandersetzung. Louis Fisher kam auch. Gordon Craig führte Vorsitz; sehr gut.

Heute kam Eugene zu mir. Er hat mehr mit Mantell gesprochen. Ich solle doch die Idee in Wash. vertreten & er, E., würde an dem neuen Institut mitmachen. Es soll sich mehr mit Psych. Warfare beschäftigen. Ich will mir das mehr überlegen.

Neulich (Do.) mit Berner tel. Er hatte versucht, mich in den Board von Curtis Wright zu bringen. Aber die anderen Dir. wollten keinen 2. Prof. (der andere: Court Perkins, auch Princeton). Aber B. hat lange über mich mit McCloy gesprochen, der bald mit mir zus.kommen will. Ferner soll ich Teil einer Rede Rede McCloys', die Berner entwirft, lesen & kommentieren. Das wird in den nächsten Tagen sein.

Dazwischen Dept. Meetings, Sem. von Aumann, Vorlesungen, precepts. Keine Zeit für die Acc. ausser Brocken. Jetzt muß ich Kissingers Buch weiterlesen, da Montag das Dinner im Overseas press Club ist & ich vorbereitet sein will. Der Fortune Aufsatz ist erschienen. Soweit nur von Harlan darüber gehört, der ihn sehr informative fand.

Oskar Morgenstern Tagebuchedition: Tagebuch 1960-63, Eintrag 1961-03-04
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.37)