So. 16. April
Der Besuch des Erzherzoges war ein richtiger Erfolg. Alles ging gut & er scheint recht zufrieden gewesen zu sein. Am Donnerstag goss es in Strömen, aber trotzdem war McCosh 10 ganz voll besetzt. Zuerst hatten wir Tee bei uns mit Machlups, die nach ½ h gingen. Er kann dann um ½ 6 herunter & er & ich sprachen; er will nach Öst., hat Draxler als Anwalt & sagt, daß nun alles vom Gericht abhängt. Er glaubt nicht, daß er Privatvermögen zurückbekommt, obwohl die Habsburger nie eine Apanage bekommen haben & die Staats- & Priv. Gelder seit den Lothringern genau getrennt waren, in Buchhaltung etc. Es sind vor allem grosse Waldbesitze, die etwas bedeuten würden, während Laxenburg etc. nur Lasten wären. Er hat wohl die Idee in Öst. politisch aktiv zu werden. Er erzählte von unglaublicher Korruption im Lande, an der beide Parteien Teil haben.
Das Dinner im Green Room der Tavern ging gut, noch: Machlup, Baumol, Dix, Kann, Ebenstein, Harbison (Hist.), Louis Fischer. Der Erzherzog war bes. amüsiert über die 2 Geschichten, die ich von Kaiser Franz erzählte & die er nicht kannte. ("I' werd' darüber nachdenken lassen". etc).
Der Vortrag war sehr gut; Studenten fragen gut & viel. Auch die spätere Reaktion ist sehr gut. Nachher hatten wir einen Empfang bei uns; etwa 30 Leute, alles sehr schön gemacht. Noch weitere Disk. Als alle gegangen waren, blieb er noch mit Dorothy & mir sitzen, trank 2 B&B sprach von Familie, den vielen Besuchen, seinen Artikelserien in amerik. & europ. Zeitungen etc. Karl war beim Tee dabei & Karin wurde ihm später gezeigt. Am Freitag hatten wir 3 Frühstück, es war herrliches Wetter & wir fuhren ihn nach Newark, zum Flugzeug nach Detroit. Erst eine kleine Rundfahrt, er wollte das Institut & Einsteins Haus sehen.
Dorothy hat alles fabelhaft gemacht. Sie ist überhaupt einzigartig. Ihre Schönheit wird immer bewundert. Und mit welcher Umsicht & Weltgewandtheit sie bei solchen Gelegenheiten waltet.
Freitag Abend fuhren wir nach Paterson, wo Berner das Dinner für V.Adm. Raborn gab. Dor. & ich sassen am Speakers Table & sie mußte aufstehen, als sie von Daly vorgestellt wurde. Ich sprach etwa 5 Min. Wir lernten kennen: Mr. Smith, Pres. von Gen. Prec.; Congr.man Joelson, Ex Congr. Man Canfield etc. Ich sass neben Mrs. Berner, die zu uns beiden bes. nett ist. Wir kamen erst um 1h heim.
Gestern & heute ruhig. Gestern Reiten (wir hatten Maj. Szilagyi auch eingeladen & er war ganz weg, daß er mit Otto, seinem König, reden konnte). Heute giesst es. Heute die Inc. Tax fertig zu machen. Ich muß etwa $ 1100,- nachzahlen. Ich lasse jetzt mehr von MRCA zurückhalten. Macht es leichter. (Gross inc.: $ 43 801; Inc. Taxes: $ 13 058,-).
Conf. mit Andersen (Dupont), der wieder kommt. Aumann arbeitet mit uns. Kybal will mit Knorr & mir eine Untersuchung über Nato machen (à $ 300,- per Tag!).
Heute werde ich für MRCA arbeiten. Ich besuchte McMahon in der Chase & bekam Don Evans zurück (zumindest zur Probe). Ich werde mich anstrengen aus MRCA etwas zu machen. (Wir hatten Gumperz & Frau zu dem Empfang eingeladen, aber seine Frau hatte die Flu. Von ihm nichts wegen seiner Basic Ec. App. gehört, aber mit St. Phalle tel. der täglich die Lizenz für CSI erwartet.)
Den Erzherzog hier zu haben brachte plötzlich alles so viel näher und in ein anderes, schärferes Licht: Wien, Schönbrunn, Kaisertum; Geschichte. Ich dachte neulich darüber nach wie anders die Habsburger dastehen als die Tudor, die eine Mörderband waren. Aber Heinrich VIII wird verherrlicht; es ist merkwürdig wie die Perspektiven verzerrt sind. Neulich schrieb ich mir etliches auf über "the forward & backward collaps of time", was etwas damit zu tun hat. Ich würde mir das gerne weiter überlegen.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.37)



