Sa. 18. Nov.
Kalt, windig, schön. Ich werde am nachmittag reiten gehen. Gestern aus Chicago zurück, wo die Aktionärsversammlung war. Ich präsidierte, alles ging gut, & ich glaube daß vieles was ich sagte wirklich nötig war. Sehr gute Aufnahme. Sam war ganz bes. bedacht mir zu allem zu gratulieren, ebenso der Anwalt Webster. Am Do. hatten wir Exec. Com. Allmählich kommt grössere Ordnung in alles, aber Sam muß einfach mehr delegieren. Jetzt werden wir immer weitere Kostenkontrollen einführen; einige übertreiben noch immer schamlos ihre Ausgaben, bes. persönliche Spesen.
Mittwoch bei Scudder; Stock Com. Meeting (Airlines, non-ferr. Metals, Steel). Mehr Partner kennengelernt, von Boston, Chicago. Alles macht einen sehr guten Eindruck. Die Sorgfalt mit der jede Industrie & Firma studiert wird ist eindrucksvoll. Aber die letzten Entscheidungen sind doch intuitiv, genau wie bei der Wahl von Waffensystemen. Nur kann man Aktien immer wieder verkaufen? Wiese (Boston) scheint neben Stires der wichtigste Mann zu sein. Etliche (Wiese, Chase, Phelps, Tew, Swanburg) lunchten mit M. Gabus (Genf, Bquce de Paris). Alles über die Art, wie & ob man europäische Securities kaufen solle. Chase bes. sah, daß alles was ich darüber in einem Memo geschrieben hatte, bestätigt wurde etc. Er wollte mich auch am Do. mit einem für sie wichtigen Manne bekannt machen, aber ich hatte MRCA.
Shephard war gut. Wir möchten ihn in den Bd. of Dir. wählen, falls Hannah oder wer anderer nicht annimmt. Abrams scheint sich sehr gut auszuwirken. Dan Orr ist jetzt auch bei MRCA, wie ich vorgeschlagen hatte. Er hat mit Gen. Mills zu tun. Allmählich bekommen wir bessere Leute zus. Sam hat weder Baumol noch Quandt kennen gelernt.
Fischer Verl. will mein Buch so schnell wie möglich. Nun schreibt Reichardt, daß eta 150 Seiten der Übersetzung fehlen! Offenbar von Frl. Christeller verbrannt! Das wird neue Verzögerung bringen. Ich habe bereits 150 Seiten revidiert & werde damit weiter machen. Nun muß ich 10-12 Seiten schreiben: meine Eröffnung der G Conf.; sie brauchen das für die Proceedings. Viell. morgen.
Später:
Wenn ich, wie eben, in den früheren Seiten lese, wie viel länger doch alles dauert, und wie doch vieles zustande kommt. Was für ein sich ständig änderndes Muster die Zeit webt, aber dabei den Grundton festhält.
Es war sehr kalt beim reiten; aber tat wohl. Später kurt bei Hutners zu Cocktails; der neue Mayor der Borough (Patterson) war da. Wir haben für ihn gestimmt; er ist wohl intelligenter als der jetzige (Male). Denke jetzt über den Aufsatz nach. Viell. kann ich morgen einiges in die Maschine diktieren, um ein Konzept zu bekommen.
Neulich Gödel gesprochen. Er war sehr animiert. Interessiert sich für Steinhaus' Theorem, das einen Widerspruch zwischen dem Auswahlaxiom & dem Minimath. (für strikt determinierte Spiele) behauptet. Gödel ist nicht überzeug. Ferner sprachen wir über Mengers Arbeit über putative Logik, die er nicht kennt, aber sehen will.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.37)



