OSKAR MORGENSTERN TAGEBUCHEDITION //
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tagebücher / 1960-63 / 1962-01-20

Sa. 20. Jan.

Reiten gewesen; was sehr gutgetan hat. Vom 12.-16. war ich mit Dorothy in Skytop. Zwar kein Schnee aber schöne Spaziergänge. Viel gelesen, geruht. Wir wären gerne nach Yukatan oder in die Bahamas geflogen, aber Dorothy war noch zu sehr mit Schmerzen von der Gürtelrose geplagt. Viell. zu den Frühj. Ferien.

Mehrfache Briefe von V.Adm. Thatch; ich solle doch helfen mit ASW etc. – wie? Ma. 2 Mal bei Scudder diese Woche, da sie Stock Com. hatten. Ich habe diesmal mehr an den Diskussionen teilgenommen. Mittw. p.m. bei der Ford Found. mit Stone & Lazarsfeld wegen des Wr Institutes. Besprechung mit Sam über MRCA, bes. über die Frage ob wir Treasurer & Controller haben sollen & wer es sein solle. Auch über die unglaubliche Arbeit die 1401 einzuführen. So wenig Planung. Das ist die Hauptschwierigkeit. So viele unnütze Zeitverschwendung daher.

Ma hat einen Contract von IBM, ferner die Arms Control Leute werden bald finalisieren. Sandia wird $ 95 000,- sein. Nun auch noch Curtiss-Wright, die am 1. Feb. kommen. Heute sah ich Frank Petito, in der Balt. Morgan, Stanley will Ma eine Studie über Pricing of Cowertible bonds etc. machen lassen. Keine grosse Sache, aber immerhin. Und ein erstklassiger Klient! Wir werden bald eine Conferenz haben. Dann fragte er über die ganze Ma Struktur. Er glaubt, wir müssten wirklich florieren. Ob die anderen Bd. of Dir.'s angehören. Er möchte gerne, daß ich einigen beitrete; er hat gerade Anderson Clayton nachgegeben, sprach dann von Union Oil usw. Denkt also an Gesellschaften dieser Grösse. Das wäre alles sehr interessant. Er meint, daß dies Ma helfen würde, weil fortwährend neue Verbindungen entstünden.

Do. Dinner bei Smoluchovsky's. Dort war der Erbprinz Bentheim aus Rheda (bei Münster). Kennt natürlich Bitta, ist öfter im Wolfsgarten und mit den Fürsten B. in Burgsteinfurt verwandt. (Er ist der Erbpr. der anderen Linie.) Seine Frau eine Hardenberg, beide sehr nett. Ihr Vater ist deutsche Botschafter in Costa Rica.

Jetzt habe ich Grad. Ex. papers zu lesen. Aber morgen werde ich wieder an der Acc. arbeiten. Der Fischerverlag hat einen Übersetzer gefunden, sie haben nun grosse Eile. Caffè schrieb, daß meine Abhandlung noch zurecht kam. Inzwischen haben sie meine Kyklos Abh. über Spiele übersetzt & er erscheint in einem Kompendium. Mit Oldenbourg ist auch alles in Ordnung; ich muß nun den Text der Dem. Th. liefern.

Ich den Jan. Nr. von Foreign Affairs ein Aufsatz von Sir Solly(!) (Der Name unseres Hundes in Wien!) Zuckerman; letzte Seiten enthalten Unsinn über Spielth. Ich schrieb ihm einen Brief, etliches darlegend. Unglaubliches Zeug. Ich werde meinen Brief einigen Leuten senden. Armstrong ist bestürzt, aber ich kann ihm nicht helfen.

Oskar Morgenstern Tagebuchedition: Tagebuch 1960-63, Eintrag 1962-01-20
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.37)