Dienst. 29. Okt.
Dorothy kam gestern gut wieder, etwas müde. Hannchen ist heute nach N.Y., dann zu Haberlers; trifft sich mit Gottfried in La Guardia; kommt Freitag a.m. zurück.
Carl hat grosse Lücken in seinem home work gehabt, ziemlich arg. So gab es Verdruß & er darf nicht zum Radio Club etc. Er muß aber lernen zuerst seine Arbeit zu machen. Seine Flüchtigkeit ist eine Nebenerscheinung seiner allg. Intelligenz. Ich hätte auch mehr zustande gebracht wenn ich mehr Gründlichkeit gelernt hätte. Er liest auch zu wenig, in letzter Zeit. Das ganze ist natürlich die Beschwerde der Pubertät, deren Anzeichen sich mehren.
Die 2 letzten Seminare über Dogmengeschichte gingen sehr gut. Heute stellte sich heraus daß von den 12 Studenten keiner je von Eugen v. Savoyen gehört hatte! Auch nicht von Wallenstein. Man kann sich vorstellen, wie vieles von dem was man sagt einfach daneben geht. Dabei sind sie intelligent & wenn man sie einmal auf so etwas aufmerksam macht, sehr lernbegierig. Heute ist Salins Vortrag v.d. Abend Seminar. Er ist sehr angenehm & wirklich erstaunlich gebildet & gelehrt.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.38)

