So. 10. April
Sehr viel los gewesen: Midl. Sitzung, MRCA Exec. Com., Lunch in N.Y. mit Min. Krone (Bonn, Nationalist, ) Flug nach Wien (vorher Kamitz im H. Regency wegen des Instituts) mit Aufenthalt bei Vosslers & Lunch mit ihnen am Flugplatz. In Wien im Sacher, vorher D. mit Hannchen, der es ganz passabel geht. Fr. bei Fin. Min. Schmidt, beim Rektor Fehlinger (& Pro-R. Lepski) (& Hanau von I.B.M.). Die Rektorenkonf. hat abgelehnt (!!) aber der Senat der Univ. hat angenommen. Nun muß man sehen, ob doch eine der IBM passende Formel gefunden werden kann. Mr. Gygax ist diese Woche in Wien gewesen & ich werde bald von ihm hören. Den Unterr. Min. habe ich nicht gesehen, aber sowohl den Fin. Min. & Kreisky von der Sache erzählt. Der Rektor war erstaunt über die $ 100 000,- aber er hat keine Konzeption davon was das alles bedeutet. Dagegen sah ich Thirring (jun) & 2 Assistenten, die alles begriffen & die einzigen in Wien sind, die wissen was involviert ist. Habe auch Kuffler gesprochen. Bisher hat die Industrie nur 7-8 Mill. Sch. aufgebracht ( $ 300 000,-!), alles für einen Hausbau.
Einen Abend mit Hannchen, Reichardt & Frl. Heiss (K. H's Schwester) in der Oper, dann im Sacher. "Forze des destino", einige gute Sänger, insges. nicht erstklassig (Für H. eine Beleidigung das zu sagen!) & die Oper absurd. Dinner im Franziskaner (erstkl.!!) mit H., Bombach (der mir sehr gefiel) & Reichardt.
Die Sitzungen mit Sagoroff waren katastrophal. Am Freitag hatte ich eine mit ihm & allen anwesenden Prof. (dabei Hayek) & dann Sa/So. Es war unerfreulich. Nichts war vorbereitet, keine Pläne, Zusicherungen etc. Es ist zweifelhaft was nächstes Semester geschehen soll (Borch kann nicht, ich kann Brems verschaffen). Lazarsfeld, Toman & ich kamen zus. & schrieben einen Brief an das Kuratorium, daß dies so nicht weiter gehen kann & S. zurücktreten müsse (wie es auch Stone glaubt). Es geht so nicht mehr. Kreisky hatte L., T. & mich zu sich gebeten & wir sprachen ausführlich. Er fing an damit zu sagen, dass ich in den 30'er Jahren ebenso wie Kozlik ihm geholfen habe, als er aus dem Gefängnis entlassen wurde & ihm das Betreten aller öst. Hochschulen verboten war, ich ihn dagegen am Konj.institut arbeiten liess, wo er Ökon. lernte, dass er dann in Schweden Unterkunft & Beschäftigung fand. Das freute & überraschte mich, denn ich hatte gar nicht mehr daran gedacht. Wie doch kleine Dinge, die man manchmal tut, für andere eine tiefere Bedeutung haben können.
Stone tel. mit mir nach Rückkehr: ich solle unbedingt 3 Mon. nach Wien gehen um alles in Ordnung zu bringen. Die Reput. der Ford F., u. Kamitz & Kreisky sei "at stake". Ich sagte man müsse konkret & $ mit mir sprechen & er müsse das mit der Univ. in Ordnung bringen. Er ist verreist aber nach Ostern wird sich alles entscheiden.
Beim Prinzen Carl Alf v. Liechtenstein zum Dinner. Noch Graf Henkel-Donnersmark, Graf Arco, Graf & Gräfin Trautmannsdorf, & später Prinz Louis. Sehr netter Abend; grosses Erstaunen über die Wr Behandlung der 7090. Prinz C.A. will wieder daß wir nach Vaduz gehen & wird mir deswegen schreiben. Ebenso will er & Frau & die Trautmannsdorf uns nach Prag bringen, als Muster einer der wenigen völlig unversehrten Städte. Die Liechtensteins & T.s waren neulich als Touristen in ihren früheren chech. Schlössern (die in guter Verfassung sind).
Do. vor 8 Tagen hielt ich in N.Y. meine Rede beim Lunch des Text. Res. Inst.; das ging gut. Dann flog ich nach Albany & fuhr nach Eagle Nest wo ich Freitag einen ruhigen Tag hatte (sprach mit den Eng. der Electric Power Co.; alles wird erledigt, was immer Mr. Fay tun mag). Reiten (Charlie), war wild, aber schön. Am Abend kam Dorothy mit Hochschilds & noch 2 Walter Binger (77, Cons. Eugin. auch für H's Museum), sehr nett. Wir gingen Sa. zus. reiten; er reitet noch the Rounds! Sa. wurde mit Johnson (& Bingers, sehr wertvoller Hilfe) unser Haus ausgesteckt. Es wird grösser als ich gedacht hatte. Die endgültige Lage ist fast genau wo ich ganz am Anfang geplant hatte, tief in unserem Lande. Mary sagte, wir könnten einige Bäume am Istmus schlagen, damit wir auch den See auf dessen anderer Seite besser sehen können. Wir werden, wie schon Harald meinte werden wir etliches "clearing" zu tun haben. Aber abgesehen vom Normalen, werden wir erst 1 Jahr mit dem Bestand leben um den besten Plan machen zu können. Johnson, der uns sehr gefällt, wollte vorige Woche mit den Arbeiten beginnen. Viell. können wir noch einmal hinauf fahren ehe wir (in 3 ½ Wochen!!) nach Wien fliegen.
Dann kam die Games Conf. Sie war ein grosser Erfolg. Die einzige Schwierigkeit war Faraguharson der nicht erschien, weil er wieder wahnsinnig wurde, tolle Sachen trieb, in Washington interniert werden um Bte. etc. Sein Arzt rief mich schliesslich aus England an & arrangierte für seine Deportation. Wie traurig. Sonst erstklassige Vorträge, bes. von Aumann, Marschler, Releg & Schapley. Viell. hätten noch mehr neue Leute auftauchen können. Am Mo. gaben wir eine grosse Cockt.party in unserem Haus. Die Leute blieben & blieben. Es gefiel ihnen offenbar & alles ging glänzend. Ich sprach Di. beim Dinner (Pittendrick Vorsitz als neuer "Dean"). Es wurde gut aufgenommen. Ich sagte einiges von dem was ich in Toulon vorbrachte, & beide Vorträge könnten in einem Aufs. zus.gezogen werden den die Nav. Log. Qu. wünscht. Nur Zeit, Zeit -
Nun folgendes: Carl hat seit etwa 3 Wochen den 2. Bd. von Apostol & liest darin sehr schnell. Ich glaubte, er könne das einfach nicht so geschwind absorbieren. So sagte ich ihm er solle mir doch gelegentlich eine ½ h Vorlesung halten, irgendetwas. Das tat er Freitag Abend & er wählte Differentialgleichungen: drei Teile: Separ. der Variablen, Bernoulli & Riccatti Gleichungen. Vorgetragen mit solcher Klarheit, Autorität & Geschwindigkeit daß ich mich kaum fassen konnte. 14 ½ !! Es war wirklich tief bewegend. Dabei ist er völlig "relaxed", keine Nervosität; hatte wenig Notizen, einen klaren Plan. Dann noch einiges über Linienintegrale & das kam ebenso schön heraus. Er ist wirklich enorm begabt. Neulich sagte er auch er habe sich etwas über Genetik überlegt d.h. daß die Ratio von 2 reinen genes nach n generatiom binominal gemischt sein würden, was, ich glaube, richtig ist. Heute gab er die erste von 3 Vorl. über Fortran. Ebenso gut getan. Die Freude die das bereitet ist schwer zu beschreiben. Er ist den meisten Grad. Studenten die bei mir öfters vortragen müssen bereits heute überlegen in bezug auf Darstellung. Und Math. kann er mehr als die meisten. Er weiss heute viel mehr als er nächstes Jahr im Calc. Kurs lernen soll. Wir müssen sehen, was wir mit ihm machen. Dabei ist er sonst fein, spielt Guitarre, aber sieht zu Hause keine Freunde; geht aber mit ihnen ins Theater (McBeth, The Birds ) spielt wieder Tennis.
Gestern waren Dor. & ich auf einem Balle de Tête, ich mich Bart etc. als Mephisto, sie, ganz reizend, als Margarete mit spitzem Hut & Schleicher. Wir waren mit Ballantines, Hurt etc. ganz nett (in der P. Inn). 2 Ballet Vorführungen die beide sehr gut waren.
Nun entsetzlich viel Arbeit! Vor allem mit Klaus der 2. Aufs. für Sandia.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.38)






