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tagebücher / 1965-66 / 1966-02-22

Princeton Di. 22. Feb. (Wash. Birthday)

Der Aufsatz ist fertig & abgeschickt. Ich glaube er enthält einige wichtige Punkte. Carl fand einen Hinweis auf Poincaré den ich verwerten konnte! Er fand ihn in Feynman, den er eifrig studiert. Ebenso exzerpiert er viel von Wilks. Neulich sah er hier eine Ph. Diss. & war entsetzt was der Mann (Khalaf) über Regression usw. schrieb; genau deswegen ist die Ablehnung erfolgt & ich soll das ausbaden. Harbison hatte den Fehler gemacht.

So. wieder reiten, mit Harold & George Keman. Nachts war es -34° F. gewesen! Als wir reiteten – -15° F., aber sehr schön. Man hat Carl Kaysen zu Oppenheimer's Nachfolger gemacht. Keine grosse Leuchte. Er bekam 1 Jahr Fellowship um Spielth. zu studieren & publizierte eine Arbeit mit kardinalem Mißverstehen. In Wash. soll er aber ganz gut gewesen sein. Ich hätte Pittendrigh gewollt, oder Feynman.

Pfanzagl scheint nach Constanz zu wollen & nicht das Institut übernehmen! Sehr unerfreulich, falls wahr. Viell. wäre Borch geneigt auf 2-3 Jahre & dann Princeton als mein Nachfolger. (Als ich das sagte, brach Dorothy in Tränen aus: sie wolle nicht über Nachfolger sprechen oder denken - .)

Nun die Notiz über Johnny für die Encykl. schreiben. Dann – dann kommt der Beginn des Buches über "Growth & Decay of Knowledge". Diese Notizen wurden nicht verbrannt! Die PU Press will es gerne haben. Viell. werde ich doch einen Teil im Diogenes veröffentlichen; d'Ormesson malmt wieder.

Morgen Plowshare Conf.; Do. in Wash. wo ich am Panel bin über "Cost efficiency", (Op. Res. Council). Bin neugierig wie das gehen wird. Habe etliches überlegt.

Beim reiten die neuen, breeches & schwarzen Stiefel; teuer, aber gut. –

Oskar Morgenstern Tagebuchedition: Tagebuch 1965-66, Eintrag 1966-02-22
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.39)