Mi. 13. Juli
Es fängt an sich zu kristallisieren, was ich jetzt für das M-T MS dazuschreiben soll. Ich bin fast so weit damit anzufangen. Sicher morgen früh. Es ist so, daß noch viel mehr zu machen wäre, als wir in diesem MS bewältigen können; aber darüber werden wir später sehen. So wie es steht, wird es sehr anständig werden.
Von Salin gehört; es geht gut. Dor. schrieb ihm auch eine sehr nette Karte. Heute will ich an Prinz Carl Alfred schreiben, daß Carl & ich Anfang Sept. in Wien sein werden (& Dor. auch, falls wir nach Vaduz eingeladen werden).
Nichts von Kolb. Er ist offenbar ganz beleidigt, aber ich kann mir nicht helfen.
Weiter Russ. Geschichte, & zur Kontrolle etc. was in Palmer vol II. Riasanoosky ist sehr pedestrian. Ein typisches, langweiliges, Lehrbuch; P. so viel besser (oder Wandruska's Leopold II). Was doch ein gutes Lehrbuch bedeutet, & wie entsetzlich breit & langweilig die ökon. sind: Boulding etc. Man vergleiche das mit Fynman oder Diendomé - & die Unterschiede in den Ansprüchen. Seit den 30'er Jahren denke ich an das Lehrbuch, das ich schreiben möchte wo genau gesagt wird was man weiss, glaubt zu wissen, (noch) nicht weiss etc. Alles auf einem ziemlich hohen Niveau. Aber es würde ja nicht benützt werden im Gegensatz zu Diendomé.
Der Zufall in der Geschichte sollte einmal wirklich systematisch untersucht werden, z.B. Tod des Khan der die Mongolen umkehren liess, Tod der Zarin Elisabeth, was Friedrich II rettete; etc.; ebenso wie die Natur kritischer "Entscheidungen", die vielfach auch zufälliger Natur waren. Man sollte eine wirkl. Liste machen & versuchen zu sehen ob es eine Begründung des Zufalls möglich macht. Aber Historiker haben tiefe Abneigung dagegen & verstehen auch die Natur des Zufalls nicht.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.40)

