OSKAR MORGENSTERN TAGEBUCHEDITION //
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tagebücher / 1966-68 / 1967-04-28

Fr. 28. Ap. Bermuda

Nicht viel Glück mit dem Wetter. Stürmisch, drohende Wolken, gelegentlich Sonne & Regen. Gestern in St. George, sehr hübsch, ganz verlassen weil in Hamilton ein Fest war. Wir lunchten bei Tom Moore, aber kein Lobstern mehr, die schon out of season sind. Lese B. Russell's Autob. mit gemischten Gefühlen. Zu viele Briefe, absurde Details, dann wieder glänzend z.B. über Whitehead, an den ich mich gerne Erinnere (Harvard 1926/27). Denke über die Arbeit für Cal Tech nach & habe Ideen & Notizen.

Am 12. flog ich nach Champaign (Ill) wo ich am 13. den Paul D Converse Award bekam ("for contrib. to Science in Marketing") & den für Johnny in Empfang nahm. Ganz nett, aber mir mißfiel die ganze Sache. Man sollte glauben, daß man etwas sagen solle, aber so stand ich nur auf, sagte danke & setzte mich wieder. (Sie wollten nichts anderes). Dabei gab es Leute da die von mir nichts wussten, noch von G th., von v. N. …! Auch das physische war miserabel, obwohl in dem grossen Besitz der der Univ. of Ill. gehört. Am Rückweg Lunch mit K. Menger in Chicago, Palmer House. Er ist unverändert, spricht gar nicht von seiner Frau. Da stimmt etwas nicht. Der Arme hat immer so viele Probleme. (Leider ist mein Exempl. von "Wille etc" verschwunden, wie auch ein Buch von DeViti. Rätselhaft). Dann kurz bei MRCA wo alles so viel besser geht (& ausschaut) als vor einigen Jahren. Wie sehr doch die Stimmung der Angestellten davon abhängt ob das ganze Unternehmen gut geht. Ich schrieb darüber an Tate.

Oskar Morgenstern Tagebuchedition: Tagebuch 1966-68, Eintrag 1967-04-28
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.40)