Mo. 13. Jan.
Es beginnt sich zu klären: Der "backlog" an Korrespondenz fast erledigt & mit dem "containment" fängt es auch an besser zu werden. Gestern einen schönen Spaziergang mit Dorothy gemacht. Bald, viell. heute schon, werde ich an das Buch MS gehen.
Weiter: Von Wien flogen wir nach Zürich, wohnten im Storchen mit Zimmer auf die Limat. Hauptzweck war die Besprechung Karl Alfred, Stiefelmeyer mit Pey wegen der Bank in L. Sie ging schlecht aus, weil St. alles dominierte, Furcht vor den Amerikanern hat, glaubt daß sie die Bank ruinieren würden etc. Es war ein Jammer. So kam es auch nicht zur geplanten Begegnung mit Maull. Aber dieser sowohl wie Pey sind nicht abgeschreckt, & ich habe ausführlich an KA geschrieben (& Ratjen) wie die Sache wirklich ausschaut & weiter zu behandeln ist. Nun hofft man auf die nächste Gelegenheit, viell. im Feb. KA ist nicht im Dez. nach Paris zu Maull da er gleichzeitig den Buchprüfer & einen Vice-P. von McNally in Wien hatte und das ist dringender; hoffentlich vor baldigem Abschluß. Wir trafen uns mit Pey separat, ebenso hatten wir sehr guten L. mit Wolfgang Somary (der mich gerne mit seiner "Planaprint" Co. verbunden hätte. Ich sollte hier $ 200 000,- auftreiben, aber er gab mir zu wenig Zeit & Midland Cap. konnte es aus rechtlichen Gründen nicht tun.). Wir waren auch bei Ellen Bär-Weyl z. Lunch, auch Hans B. war da. Beim ersten Besuch in Z. sah ich auch F. Lutz aber nicht Vera, die wieder Krebs-rückfällig sein dürfte. Er war nett, weniger traurig als sonst & fuhr mich stolz in einem Mercedes 250 zum Flughafen. Dor. & ich assen gut im Grill des Baur an Lac.
Grosse Geschichten wegen Ma; im Oct. hatten Fabian, Kuhn & ich eine Ausprache mit Barton wegen Maj., Fusionen etc. Nun wird weiter gedrängt, wir haben ein Angebot von Balir & Co (M. Whitman & Shubik waren neulich deswegen hier), aber auch Stone & Webster interessieren sich. irgendwie muß diese Sache zur Ruhe kommen. des Vallières hat auch Ideen, aber sie verlangen daß wir ganz wegbrechen, was niemand wirkl. will. Ich habe die Sache ziemlich satt, obwohl ich begreife nun was es alles geht. Gelingt es mit Blair & "gehen wir public" in 2-3 Jahren, so könnte das zur gewünschten Mobilisierung meines Anteiles führen.
Nun zu den Bildern: Übel. Der Rf. von der Ntl Gall. abgelehnt, aber grosses Interesse am Franzosen (obwohl, laut Perry, der Louvre seinen eig. Fouchet & dieses Bild einem unbekannten Portugiesen(!) zuschreibt. Fr. Farago hat sich eingemischt, bot das Bild für $ 3 Mill an. Die Gall. bot 1.5, man verhandelt, Cott & Feidler riefen vor 9 Tagen an: Man stünde vor Abschluss, & am 9. d M. rief Cott an: Nichts. Walker sei in Vaduz gewesen, sie haben ihren Chef Restorer hingeschickt, das Bild sei in schlechtem Zustand, (bes. Hände & Gesicht) & sie wollen es nicht!
"Rafael", weiter mit Rousseau verhandelt. Es sei wunderbar, der neue Preis von $ 1.8 Mill. rücke in die Nähe des möglichen etc. Dann wieder Besprechung: nein. Grund: ein Gutachten von Pope-Hennesy (Dir des Vict.-Alb. Museums) der einen obskuren ital. Maler Tommasino Lunetti als Autor angibt. Daher hat er nein gesagt. (Aber später, möchte er es doch kaufen, aber für weniger als 1 Mill. Das schwebt noch, da ich deswegen nach Wien geschrieben habe.) Den Franz-("Port.") hätte er gern, hatte aber gehört daß in Vaduz verhandelt würde & trat deswegen zurück. Nun könnte man ihm das Bild auch anbieten, aber er wird wohl auch den Zustand entdecken. Der Franziskus ist nicht anzubringen. Jim Ling lehnte ihn ebenso ab wie das de Young Mus. in S.F.
So viel Arbeit, Wirtschaft, tel, ist in diese Angelegenheit gegangen mit zero-Erfolg. Schade Viell. kommt der "Rf" noch zustande. (Sh. Lee wollte nur 250 000,- zahlen; er hatte eine gute Nase. Die Ntl Gall. $ 1.7 Mill., falls das Bild Cott gefallen hätte. "It does not talk to me" sagte er mir schon in Zürich. An allen solchen Dingen hängen Käufe. Und die Preisvorstellungen sind enorm verschieden. Leider kann man das nirgends diskutieren.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.41)



