Mo. 31. III.
Einen Tag sehr unwohl, aber viell. ein "bug"; jedenfalls vorbei. Am Aufsatz gearbeitet, meist Notizen nachgedacht nichts zus.hängendes geschrieben. Las Huizinga wieder; mit Gewinn. Es fängt an zu kristallisieren.
Mit Gerschenkron Lunch: sehr angenehm; ein gelehrter Mann. Er fragte nach der (unglückseligen) Wirtsch.geschichte Österreichs & er erinnerte sich sogar noch der Passagen meines Vorwortes (das ich ganz vergessen hatte). Das MS liegt im Büro & es ist schade um die viele Arbeit. Viell. wäre in Wien jemand zu finden der es fertig machte? Er hat vor einigen Jahren die Akten über Bohm-Bawerk als Fin. Min. durchgesehen. BB opponierte dem Kaiser als dieser mehr Geld für Militär wollte, da ihm seine Conversion wichtiger war (alle anderen Minister sehr zervil); und das wiederholt. Schliesslich bot er Demission an. Worauf Franz Jos.: "Es kommt nicht auf Min. Demissionen an, sondern darauf die beste Lösung zu finden." Überraschend.
Tee mit Gödel & gut wie immer.
Neulich gute Dinner Party bei Kaysens (der etwas offener geworden ist). Gestern mit Dor. Carl & Karin bei Hochschilds zu Lunch, am Abend mit Dor. & Carl bei Knorrs; er fliegt übermorgen n. Japan ? USSR auf 2 Monate. Die Kinder bei beiden Gelegenheiten sehr gut. Carl ist nun auch sehr skeptisch punkto Freud (obwohl er ihn als Genie gelten lässt). So kommt er weiter aus dem Wortschwall heraus mit dem ihn seine Vorlesungen umgeben haben. Jetzt liest er Schwartz!: Theor. des Distributions ! Es ist ein Vergnügen mit ihm zu diskutieren.
Heute ein Russe, d.h. ein Azerbadjaner D. Babayev. Netter Mann. Math; Lunch (L. Fischer, Heiss, Sand, Smallwood). Kommt z. Dinner (auch Carl) & dann gehe ich mit ihm ins Concert.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.41)

