OSKAR MORGENSTERN TAGEBUCHEDITION //
[home]––[info]––[tagebücher]––[personenverzeichnis]––[impressum]
diary-page
diary-page
tagebücher / 1970-71 / 1970-09-24

Donn. 24. Sept.

Die Europa Reise ging gut, Somary gesehen, der von Midl. Geld für Planaprint will & die Bankbeteiligung diskutiert. Lutz getroffen, Vera geht es schlecht & er scheint alles Interesse an weiteren Arbeiten verloren zu haben. In Basel D. mit Paltzer, der alle 50 Progn. Aktien bekam, da mein Anspruch zu spät kam (mit Surface mail von einer dummen Sekr. in Ma geschickt.).

In Paris bei Pintons schön gewohnt, mit Fabian & Balinski. Die Ma-Snecma Gründung durchgeführt, 2 sehr gute Mahlzeiten, 3 gute junge Leute als Anfang des "Staff". Ich flog So. heim, & zu Hause bekam ich Schüttelfrost & Fieber & Bauchweh. Das ging vorbei, aber ich war bei Haynes, so heute Xrays etc. (Eben tel. er: etwas Diverticulitis, gibt mir Antibiotica). Blöd.

Carl tel. öfter & es scheint gut zu gehen. Nun ist er mitten im Unterricht (3x Calculus, was für ihn einfach sei). Ich werde ihn viell in 2 Wochen besuchen – am Rückweg aus LA wohin ich wegen des Nasa Projektes muß. Dor. ist sehr froh dass Carl öfter tel & es gut geht.

Karin ist in der neuen Schule & es gefällt ihr. Sie ist ganz absorbiert.

Nun NYU: G ? Vorlesung: 17 eingeschr. & etliche 20 sitzen noch dabei. Seminar ist ähnlich. Es ging gut, nur sehr heiss, auch heute über 90°! Die Vorles. Räume nicht air condit. & so war es ziemlich übel. Aber das ist natürlich das Ende der Hitze. Grosse Varität der Studenten, manche mit Akzenten, daß man sie kaum versteht & nicht erraten kann wo sie herkommen. Es wären noch viel mehr gewesen, wenn ich Abendstunden hätte. Mit Nadiri geluncht, der mir sehr gefiel: freundl, intelligent. Kommt aus Afghanistan. Auch mit J. McDonald der sich immer um G ? plagt & sie noch immer nicht versteht. Man muß seine Ausdauer bewundern, aber es ist auch mühsam.

In NYU wird es gehen. Ich fange an mich zu orientieren & das "commuting" wird eine Gewohnheit werden.

Mit Nasa proj. alles ziemlich in Ordnung. Jetzt muß ich endlich meine Papiere hier in Ordnung bringen. Ich ersticke sonst in Papier.

Oskar Morgenstern Tagebuchedition: Tagebuch 1970-71, Eintrag 1970-09-24
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.42)