Moskau. Sa. 3. Juli.

In L. keine Zeit gehabt & hier auch nur einige Minuten. Es ist Abend, wir haben in unseren Prachträumen des Hot. National privat gespeist. Dorothy ruht, Carl liest die letzten Seiten von Ag. Christie's Orient Express. Es war ein guter Tag, gute guide (Eleña), Kremlin genau besucht, Lunch zu 4th im Georgian Rest (Arrancho?) bei Gorki Str.; ausgezeichnet. Dann Versuch irgend etwas einzukaufen, nur eine Uhr für Carl (R.: 75,-); aus dem Honorar bezahlt das ich gestern für die Übersetz. der ? of G bekam: 975,- Das kann ich gar nicht ausgeben. Karin gestern angerufen: die Stimme klar & unverkennbar, aber sehr dünn. Sie hörte uns anscheinend besser. Klang sehr zufrieden. Do. d. 10. sollten wir zurück sein. Dann bald nach Bluff Pt. Visionen von dort steigen manchmal vor meinem Auge auf: Ruhe, keine neuen Menschen, kein Druck. Carl kommt auf einige Zeit mit. Wir kommen beide mit ihm sehr gut aus; er ist ganz wunderbar. Jetzt zeigt sich viel mehr Reife, ziemliche, uns überraschende Kenntnisse in Kunst, bes. Malerei; auch Interesse an Geschichte (neu). Dazu gibt er den Eindruck tiefer liegender Kenntnisse in Math. Er ist ganz bei der Logik. Am Schiff hielt er mir 2 Vorträge über Model Theory, die nicht hätten besser sein. Er liest Paul Cohen & freut sich in den nächsten Tagen Gödel wiedersehen zu können (mit dem er in P. 2 x sehr gut & lange sprach, auch allein.

Zu müde um viel weiter zu schreiben. Aber: als wir gestern ankamen war gerade das Begräbnis der 3 Cosmonauten, die so unglücklich – und geheimnisvoll – gestorben sind. So konnten wir 2h nicht uns auf der Strasse rühren. Das ist ein trauriges Ereignis; ich glaube es war eine massive Zerstörung des Gehirns durch unerwartete, schnelle Deceleration; oder Versagen des Herzmuskels, der plötzlich 30-40 Mal mehr pumpen muß. Alle sollen ganz friedlich ausgesehen haben.