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tagebücher / 1971-72 / 1972-03-08

Mittw. 8. März.

Morgen Karin's Geburtstag: 13. Was für ein liebliches Kind, das sich nun zu jungem Mädchen entwickelt. Was für eine Freude für diesen Vater & seine fortgeschrittene Jahre. Die Feier ist Sa., da Dorothy & ich morgen pm. nach N.Y. fahren. Theater mit Harald H.

Langes Gespräch mit Gödel, der wieder sehr aufgeräumt war. Viel über Mars – die Kanäle beschäftigen ihn sehr. Er zeigte mir Stellen aus dem Nasa Handb. die wirklich voller Widerspräche & non-sequiturs sind. Völlige Vernachlässigung von grossen, mögl. Zeiträumen seitens der Astronomie. Glaubt auch daß die Argumente gegen Parapsych. ganz oberflächlich sind. "Wenn die Leute davon reden, verlieren sie ganz den Verstand". Ferner: es sei in der Wiss. eine Tendenz, die gegen die wahre Wiss. arbeitet; so z.B. in der Math – Ablenkung (Fixierung) von dem einfachen, klaren, hin auf das Verschrobene [wie in der Ökon!]. Selbst die Phys. In Soz.wiss. sei das verständlich: man wolle einfach nicht aufklären, wieso die Reichen reicher werden & bleiben, etc.

Fragte wieder nach Carl & möchte ihn gerne sehen. – Ich hatte ihm gesagt, daß Wang nicht an die Mathes.univ. glaube. Lange Disk. darüber. Er gibt zu daß er W's Gesprächsnotizen durchsieht.

Oskar Morgenstern Tagebuchedition: Tagebuch 1971-72, Eintrag 1972-03-08
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.43)