Do. 27. April

Godfrey (& "Ilse") war OK, aber keine bes. Neuigkeiten.

Am 19. kamen Dohnas, die ich in Kennedy abholte. Am 20 & 21 Orientierung, Lunch in Prospect & alles recht erfreulich – viel Arbeit für Dor. & ich in Carls Zimmer.

Sa. d. 22. ich in N.Y. bei der N.Y. Heart Assoc. (mit Dohnas, die ich absetzte, leider Regen, aber sie im Metropolit. Mus). Cournand hatte das eingerührt & Dr Bradley; etwa 20 Spezialisten u. andere. Ich sprach über Projektionen zum Jahr 2000 (ONR etc.). Die Leute gefielen mir sehr. Ich sagte, wenn man einen Herzanfall haben müsse sei das der rechte Moment, ausser sie widersprächen sich ebenso wie die Ök. –

Am Abend Dinner hier: 2 Dohna, 2 Hochschild, 2 McAlpin, 2 Dix. Sehr gut gemacht, zum Schluß Champagner. Ich toasted 3 Geburtstage. Harold sagte nachher: "Gut & reichlich" – Er fährt bald mit ~ 10 Quakers nach China, ein sehnlicher Wunsch. Ich würde gleich mitkommen! So. D. mit Dohnas bei Taplins; ein guter Abend. Die fallups waren noch da; er glaubt es werde Nixon: Humphrey sein im Nov. (inzwischen drängt McGovern vor & Muskie ist "out").

Dohna zeigte ich die alten Photos von Kronprinz Friedrich (meinem Großvater) u.a. die er alle selten & interess. fand. Er glaubt auch daß die Abstammung richtig ist. D. hat grosses Kunstverständnis, sie auch, spez. Miniaturen. Vom Metrop. waren sie ganz begeistert, bes. die Qualität. – Sie fuhren Mo. nach Washington – Charlottesville – Boston & kommen nächste Woche wieder. Am 8. Mai gehen wir 4 zum Ballet (Nureyev!); Har. schickte die Karten & wir wohnen im Lowell.

Mo. war die Tinbergen-Bergson Affaire T. "deplorable", Bergson langweilig u. inconclusive. Machlup sehr gut, dann ich. Das muß aufgeschrieben werden (leider); ich warte auf die Tape.

heute gehe ich zu Gödel, dann z. Lunch mit Gerschenkron.

Dr Varney soll heute anrufen. Gestern fühlte ich mich gar nicht wohl: nausea, Kopfweh (heute auch) allg. Mißbehagen, Müdigkeit. Ob der Krebs auflebt? Entwickelt sich ein Gehirntumor? Mein Gedächtnis für laufende Sachen verschlechtert sich – zwar eine übliche (abscheuliche) Alterserscheinung, könnte aber mehr bedeuten. Ich will nichts vormachen. Aber ein schnelles Ende wäre viel besser als langsame Verblödung. Jedenfalls: irgend etwas stimmt nicht, aber es ist schwer den Zustand zu beschreiben. Gefallen tut er mir jedenfalls nicht.

So. nun an die Arbeit. Gestern kam die ZfN mit dem Bericht über die 1971 Menger Conf. in Wien. Gut.

Das South Ec. J. hat meinen Aufs. über Descr. Predict. & Nom. ? abgelehnt, obwohl es eine "invited adress" war. Eine arrogante Notiz eines Anonymen!