OSKAR MORGENSTERN TAGEBUCHEDITION //
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tagebücher / 1972-73 / 1973-08-15

Mittw. 15. Aug.

Carl kommt Freitag; ich fliege nicht nach N.Y., aber wir 3 holen ihn ab.

Heute reiten wieder, im feuchten Wald, sehr schön. Harold gut wie immer & so freundlich.

Viel mit Ma tel., wegen Nasa (Technol. transfer" proposal, Ramis (Chase) usw). Brief an E.Z. Gray-Fletcher. Ich hoffe wir bekommen das (˜ $ 150 000,- für 6 Monate!) & fürchte es auch, da ich es betreiben soll. usw. usw.

Ein franz. Aristokrat, gefragt was er während der Revol. gemacht habe: "J'ai survécu!". Mit manchen Tagen hier dasselbe für mich; oder besser: "ich habe nachgedacht" (also noch mehr Zettel in Mappen & wo ist die Zeit (& Kraft) der Ausführung? Z.B. viel über soziale Normen, interpersonellen Nutzenvergleich usw. Etwas stimmt nicht mit der totalen Ablehnung letzterer.

Mehr über Biologie gelesen, spez. was mir Lederburg schickte. Die unvorstellbare Komplikation; ebenso die des Universums. Wieder: Haldone: "We cannot imagine what we should imagine about the world". Ich wüsste gern wo & in welchem Zus.hang er das gesagt hat. [Wo sind die Assistenten die einem so etwas finden?].

Harold tel. Erfreut: Otto V. hat ihm sein Buch über de Toqueville geschickt. Sehr gut.

Morgen Dorothy's Geburtstag (den wir Freitag mit Carl feiern). 56. Sie ist wahrlich wunderbar & ich bin ihr in tiefer Liebe zugetan. Wie selten die Vereinigung von Wärme, Schönheit, Intelligenz. Und wie gut & umsichtig sie das Haus führt & sich ihres komplizierten Gattens annimmt!).

Oskar Morgenstern Tagebuchedition: Tagebuch 1972-73, Eintrag 1973-08-15
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.44)