Freitag 5. Okt.
Dorothy geht es wieder gut. Die Kräfte sind wiedergekommen. Wir freuen uns alle.
Gestern begannen die Arbeiten im 3. Stock Heute kamen schon die neuen Fenster. Es soll Ende Nov. fertig werden. Dann kommt Fr. Treichl; später auch Erzherz. Rosemary (Agnes Mutter) etc .
Ein sehr freundl. Brief (auf Schwedisch) von Bertil Ohlin. Sie wollen die 13 pt. genau diskutieren & ich solle ja eine ausführliche Biogr. von Johnny schreiben. Meine Aufzeichnung wie wir zus.gekommen sind, seien hoch interessant .
Lange Besprechung (noch Tibor, Cobb, Kershaw) mit Gallup (& Perry, der verschlafen wirkt).
Die erste G ? ging gut. 15 Hörer. Aber das Semester ist zu kurz. Lunchte mit Ordover (aus Warsaw, jetzt Assist. Prof.), sehr gescheit. Mit Schotter & Sohn geht es gut. Bald Colloquium. Jetzt schreibe ich an dem Stück für Barcelona über Johnny. Im wesentlichen ein Problem einen guten Anfang zu finden. Habe gewisse Ideen. Aber über ihn nachzulesen & nachzudenken schmerzt, wenn man bedenkt, daß er heute neben mir sitzen könnte! Was für ein grausamer Verlust.
Nun: ich fragte in NYU was aus meinem Vorschlag eines H.c. für Gödel geworden sei: abgelehnt! Die Math. (!!) waren dagegen. Toll. Wahrscheinlich Neid kleiner Leute. de Capriles sagte das im Vertrauen. Sie wollen bei solchen Sachen Einstimmigkeit im Comité. Gödel wird es überleben (er weiss natürlich nicht daß ich ihn vorgeschlagen habe).
Später:
Ich sehe daß ich 2 x dasselbe eingetragen habe (über Gallup & Ohlin). Obwohl ich, wie zu erwarten, etwas vergesslicher werde (für neue Ereignisse) ist das nicht darauf zurückzuführen: im allg. schaue ich gar nicht an was ich schon geschrieben habe, sondern notiere nur was mir in dem betreffenden Augenblick wert erscheint. Später sehe ich gelegentlich dasselbe notiert, aber gewöhnlich ist eine andere Wendung da usw.
Ebenso mache ich ständig Notizen in die verschiedenen Mappen (über ök. ?, über Philosophie usw); meist mit einem Datum versehen. Diese sind auch oft im allg. gleichartig; aber oft im Ton, in der Betonung, verschieden & das sehe ich mir oft mit Gewinn an.
Ich ersticke an Papier. Die Flut der Schriften, Bücher wird immer grösser. Es kostet viel Zeit Ordnung zu machen & man weiss nicht einmal wie.
Gödel rief mich an & hielt mich 25 Min. Freundlich & besorgt wie immer: ob wir alle gesund sein? Ob ich nicht zu viel täte? Was ich von den Univ. halte; über Eccles (das ihm sehr gefällt) bes. daß E. etliches offen lasse, & nicht alles rein chem-phys. erkläre. Wie unpatriotisch die Fakultäten seien z.B. Princ. die keine ROTC mehr wollen usw. Dann über //, Logik, Menger usw. Wenn man nur alles aufschreiben könnte (aber für wen? Carl!) (Etliches ist in einem spez. Folder).
Carl dürfte nächste Woche kommen. Er will ganz vorbereitet sein (für Reinhardt & Gödel) aber das gibt es ja nie. Er soll nur kommen.
Gestern 2 Leute von CIA in Ma, mit Agin & Gass & mir. (Wir haben einen Contract: ein Symposium zu veranstalten). Dann plötzlich: sie wollen dass wir eine analytische Gruppe aufstellen, ihnen zu helfen Information zu interpretieren etc. 1. Jahr $ 300 000,- dann pro J. 2-3 x so viel! Das wird nun vorbereitet werden.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.44)


