Do. 1. Nov.
Erst morgen zu den Tests; heute kein Bett frei. Die Sache missfällt mir sehr. Gestern Vorlesung, Mo Colloq alles sehr gut, ohne Anstrengung etc. Ebenso gestern eine Mlle Danielle de Betak vom franz. Radio: langes Interview das gesendet wird. Ferner Dr K. Ivanov (Stockh. IBM) über meine Accuracy (auf einmal eine Sache nach der anderen.) Natürlich stört mich verschiedenes. Aber wie soll ich mich verhalten? Gelegentlich muß ich tief atmen, ohne Grund. Viell. gibt es eine organische Schwierigkeit aber ich merke gar nichts. Ich werde Dr Haynes ein Schriftstück geben (nach dem Sc. American) daß man Leute sterben lassen soll statt sie künstlich am Leben zu halten von mir gezeichnet & von meiner Sekretärin bezeugt.
Am Montag von Gödel z. Dinner ins Institut geladen (sie haben solche 3-4 Mal per Semester). Er war reizend, das Essen gut aber man sass, ass & ging heim. Man traf andere nur durch Zufall, meist wusste man nicht mit wem man sass. Kaysen an einem anderen Tisch; keine Unterhaltung. Keine anderen Math. da; die Kluft so gross wie je. Wo sind die alten Zeiten. Die Abneigung der Math. gegen Soz.wiss: es gab schliesslich Warren (ein Trottel), W. Stewart (eine Null) Mitram (so-so) & das mit Einstein, Johnny, Gödel, Weyl Kein Wunder. Gödel hatte auch Reinhardt eingeladen, der ganz glücklich war.
Carl ist wieder in Boulder. Sein Besuch war wunderbar. Was für ein Sohn. Nun haben auch er & Karin sich immer mehr zu sagen & sie kommen so gut miteinander aus. Dorothy war ganz glücklich. Ich sehe ihn am 18. Nov. wieder da ich in Boulder & in Denver über den "Shuttle" reden muß.
Am Inst. traf ich einen Dr Bittel (deutsch) der in Teheran ein Bild von Mac gekauft hat. Er will meine Mac sehen, die Herzfeld mir geschenkt hatte (seltsame Dinger, quasi "persischer Jugendstil"). Ich habe nie erfahren ob Mac ein bekannter Maler ist.
Der Bau oben geht eifrig weiter. Es wird sehr schön werden.
Vor-Gestern Stockh. & Board Meeting von Ma. Nichts aufregendes; ein neuer Mann, "Grady", angestellt, um Suffredini zu ersetzen, der einfach zu krank ist, der Arme. Wir wollen es ihm so leicht wie möglich machen.
Mo. Lunch mit Cournand im Century Club. (Seine Frau starb vor dem Herbst).
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.44)

