Sa. 9. Feb.
Lücke über Lücke & das Nachtragen wird immer schwerer. Do. & Gestern war Gerry hier. Gut gearbeitet, nach zu langer Pause (Sept. 73!!). Jetzt glauben wir daß wir 4-5 Treffen brauchen um im wesentlichen abzuschliessen. Wir sind von der Wichtigkeit des Buches ziemlich überzeugt & nun wird man vorwärts kommen.
Die ersten 2 Vorlesungen; etwa 27 Studenten, sehr verschieden. Aufmerksam, & ich werde mir Mühe geben. Das Center macht Arbeit, ebenso Vorbereitung der Okt/Nov. Conf. über "Bidding & Auctions"; ferner bei Rockef. Found. (wenig Geld zu bekommen; ihr Programm macht einen schlechten Eindruck); mit Dorothy beim öst. Gesandt. z. UN zum Dinner. Viele Leute, die meisten ohne Interesse, gegeben für Schleissner, Obmann der ÖVP, viell. nächster Kanzler. Ich sass neben Heiss & dem Isr. Botschafter Doron.
Wieder in der NY Times besprochen: "Compressability" von Silk gut gemacht, & dann von Secr. Schultz aufgegriffen usw. Natürlich in NYU Aufsehen .
Ich soll eine Studie von NYU über Energie coordinieren (Phys., Chem., etc & Center). Gestern rief Baylor Winder an: ich sei einer von 2 ernannt zu einem sonst gewählten Fac. Com. das offenbar wichtiges über Zukunft der NYU zu sagen hat. Fein, aber wo ist die Zeit für alles? Muß auch meine Energie konservieren.
Vorigen Sonntag wir 3 bei Hochschilds z. Dinner: Lobster alles sehr schön. (Sonst niemand da; & gute Unterhaltung).
Heute kam A. Katsenellenboyen (ex-Moskau); sucht Stellung nach Juli. Interessanter, lebhafter Mann. Meint daß in SU alles auf Konflikt mit China hindeutet: die herrsch. Schicht brauche einen Feind um am Ruder zu bleiben. Stimmt mit Galenovich: China.
Nun noch einiges über die Europa Reise: In Wien alles glatt. Sehr schönes 2 Dinner bei Treichls, u.a. 2 Molden (er will HKMbuch übersetzen lassen; & auch daß ich bestimmt im Aug-Sept. n. Alpbach komme etc.). Ein netter, junger Prinz Schwarzenberg (wird Fürst) (& wohnt im Palais ), Prinz Kinsky (Malteser) usw. Schmitz lud z. Lunch im Franziskaner etc. Die Sitzung ging gut. Hotel Imp. (wo wir wegen Treichl billiger als im Sacher wohnten) ausgezeichnet. Preise in Europa enorm. Keine Benzinnot wie hier. Toll. Aber sehr teuer. Ein Harpsichord Konzert (Goldbach Var.) erstklassig. Keine Oper, leider (d.h. an freiem Abend nur Salome oder Madame Butt.). Freit. gaben wir eine Cokt. Party im Hotel: 4 Liechtenstein, Treichl, 2 Raiffa etc. Auch R. Gödel., H. Wolf, W. Weber u.a. ins Café T. Meinl.
Schliesslich: Semperit-CA gaben 60 000,- Contract an Ma.
In Basel D. bei Paltzer; noch 2 Rogge. Sehr gutes Essen, & anständige Disk. über Ma-Prognos & unsere Anteile, Bewertung usw. Ma wird bei gutem Preis verkaufen, aber ich soll im VWRat bleiben (keine Lust dazu, Konflikt). Bombach tel: ist Rektor, sehr viel Arbeit, spricht, wie immer, ganz "down to Earth". Schlimme Zustände an deutschen Univ., usw. Ich n. Freiburg i/B. wo mich Dr Krenig erwartete & Panel über Strategie (noch Gasteyger (Schweizer, in Paris Dir des Atlantic Instituts) sehr vernünftig & Rittberg (Pol. Sc. Tübingen) linker Konfusionrat. Etwa 150 Studenten etc. Ging gut. Zurück nach Basel & am nächsten Tag fuhren wir mit Krenig nach Köln. Schöner Zug, gutes Wetter am Rhein entlang, alle die Burgen, Kähne. Erinnerung an Petershof (mit Dor. & Carl dort gewesen 1951). Der Vortrag im Haus der Industrie ging sehr gut, obwohl viell. etwas über dem Kopf der meisten. (Viele "presidents" etc v. Corportations usw). D. in der wiedergebauten Altstadt, sehr gut. Noch 2 Watrin & Dr W. Rödding.
Krenig sehr intelligent. In einer Wohnung übernachtet, dann mit ihm n. Frankfurt (er n. München weiter), wir im Hess. Hof (teuer( & zu Vosslers. Diese wie immer, aber er besorgt: wahrsch. Prostata Operation mit nur ganz vager Idee was die P. ist. Glaubte der Bauch würde aufgeschnitten! Sein Arzt gibt gar keine Inform. Toll! Offenbar kein Krebs. (Der Glückliche!). Hat neuen Dürer & andere schöne Sachen (Tea pot etc). Dinner bei ihnen, noch 2 Hammerstea (ein ex Schüler) & Sternberger (ex Frank Z. jetzt Prof. in Heidelberg). Animiert, weitschweifend. Wie alle in Europa: gegen Nixon's removalt.
Das war an meinem Geburtstag 72! Erst vergass Dorothy, dann Spass. Sie schenkte mir eine Radierung von Huttner (Wien) Butterflyface. Wird gerahmt. & ein Buch über den Maler. Surrealist; etwas wie Enrico d'Assia (Heinr. v. Hessen).
In Basel bei Dohnas, sehr nett aufgenommen & grosse Bemühung. Der Kupferstich Friedr. III hängt nun hier in meinem Arbeitszimmer. Befremdet mich noch etwas. Dohna nimmt die Abstammung offenbar sehr ernst & zeigte uns andere Memorabilien von F. III. Er wollte wieder wissen, wo meine Mutter geboren war, getauft wurde (Schmiedeberg), über die grosse Abfindung (angeb. 70 000,- MK?) Es waren noch 2 Oery da (Anwalt, & Staatsrat v Basel) & Dohnas Sohn.
Am 25. bei Bedaux; Legat, sehr gut. Ich hoffe Ma kann B. kaufen. L und D. mit Vosslers & am Freit. nach Crottorf, mit einem Dr Grossner, ein brillanter junger Freund von Herm. Hatzfeld. C. war sehr schön. Das Schloss in bester Verfassung,? gutes Essen (Damwild, Ente usw.) Hermann wie immer; alles sehr befriedigend. Er sucht noch nach seinem Platz im Leben. Kein Wunder. Was für ein Besitz! Trübes Wetter. Sonntags Messe; dann kam der Priester z. Frühstück & Disk. über Dogma etc. Aber er war nur ein gewöhnlicher Priester, immerhin einiges gelernt.
In Köln übrigens haben wir das W-Richards Museum besucht. Sehr schön angelegt. Ich war betroffen von der konzentrierten Grausamkeit in den frühen christl. Bildern: Jesus gepeitscht, gekreuzigt, leidend, Weltgericht mit Ungeheuern. Warum gefiele das den Leuten? Ein Sadismus glaube ich, nicht nur das übliche Motiv.
Genug f. jetzt. Zurück zu MT*. Tel. schreibe am 1. Kap. weiter. Am Abend zu Taplins z. Dinner. d.h. in 1½h.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.45)




