Mo. 30. Dez.
Vielerlei nur kurz. Bei Dr Clark der auch nichts weiss. Er will eine Gallen Xray & glaubt daß die bile nicht genügend fliesst & daher das üble Jucken (aber warum hauptsächlich Nachts!).
Schotter kam. Er ist schon wirklich sehr gut. Nun wird der Band endlich in Druck gehen. Nadiri hält alles auf. Ich muß nun noch das Memo über Johnny & mich edieren, das auch gedruckt wird. Alpern kam auch. Anhänglich. Er & Carl sprachen viel über ihre Arbeiten. Linda ist für mich eine Enttäuschung: Es ist unmöglich eine Unterhaltung zu haben. Hat sie gar nichts zu sagen? Hilft im Hause kaum. Keine Lebendigkeit. So sehr kann ich sie doch nicht einschüchtern. Auch als Alpern da war nahm sie kaum teil. Starrt ins Blaue. Aber Katzen & Hunde. Was sieht Carl in ihr?!
Bei Winders ganz nett. Zu eng für so viele Leute. Hester wird mir die Charter der Intern. Univ. senden, damit ich ihm etwas raten kann. Dean Ramo auch dort & sehr freundlich.
Bombach erwartet mich nicht in Basel bei dem Salin Symposium. So werde ich nicht gehen. Bin froh, denn 1 Tag später die "Great Issues" Lect. in NYU über die ich nachdenke & die Form annimmt (so weit in Notizen; leider muß ich sie aufschreiben da sie gedruckt wird. Ich werde auch nicht nach Rom fliegen. Die Univ. ist mir wichtiger.
Mit mir geht es auf & ab. Manchmal habe ich einen Todes-Wunsch . Vieles strengt sehr an, bes. das Aufstehen, baden & anziehen . Dabei denke ich viel nach & möchte noch vieles tun, bes. MT* mit Gerry. Ich glaube nicht daß ich 1975 ganz durchleben werde. Ich fürchte ich werde Dorothy ein ziemliches Durcheinander in meinen Papieren hinterlassen aber nichts schlechtes.
Ich sitze im Zimmer wo ich schlafe, Blick auf den See. Es schneit. Tiefer Friede. Karin, Carl & Linda sind nach Gore gefahren; Ski. Ich werde Bald mit Dorothy etwas spaz. gehen. Es ist erstaunlich was wir hier geschaffen (& bekommen) haben. Dorothy ist einzigartig: schöpferisch, intelligent, herzlich warm! Je länger ich mit ihr lebe desto mehr bewundere ich sie
Gestern Abend bei Harold z. Dinner: sein geliebtes Fondue, guter Wein & gutes Compott. Adam & Arlie; sie war in China & erzählte interessant. Adams neue Zeitschrift soll in 6 Mon. erscheinen. Was tut er bloss?! Arlie traf Hatzfeld in Paris. (Dor. glaubt daß diese 2 ev. heiraten werden!). Ihr Bruder, Paul Russel war da: Psychiater, mehr Psychoanalyst. Ich sprach viel mit ihm. Nett, intelligent. Es ist merkwürdig mit der P.anal. Soll man daran glauben? Natürlich gibt es das Unbewusste, das Unterbewusstsein. Aber ist P-an. der richtige Weg dorthin? Die Patienten sollen sprechen. Aber sie haben doch sehr beschränkte Mittel sich auszudrücken, sich zu beschreiben. Sie mögen am Wesentlichen vorbei gehen & der Arzt mag es auch nicht erraten. Immerhin interessant. Übrigens hatte er nie von Eccles gehört!
Am Freitag kam Gödel z. Tee; blieb zwei Stunden. Linda war "petrified". Gödel in bester Stimmung. Etliches mit Carl über Logik. Dann viel abenteuerliche Ideen über "Conspiracy", die er so oft vermutet. Es war aber amüsant & wir haben alle viel gelacht; er auch. Mir ganz zugetan.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.45)



