Mo. 2. Feb. 12 noon:
Wollte heute nach N.Y.: erste Space Lect. aber grosser Schneesturm, alles gelähmt usw. So zu Haus, was mir sehr behagt. Die Vorlesung werde ich hinten anhängen, kein Verlust f. d. Studenten. Daher viele Notizen gemacht etc.
Mit NYU tel: Perlman will den Aufs. über meine Zus.arbeit mit Johnny bringen (J. Ec. Lit., wo die 13 pts erschienen). Er gefalle ihm sehr, will mit mir tel.; ich solle den Nobel Preis bekommen etc .
Weiter: Basel. Gut bei Prognos, aber skandalöse Raumsituation; ich schickte energisches Telex an Ma & wir werden sehen. Hielt Vortrag über MT*, was wenige kannten (& verstanden) aber immerhin. Bei Paltzers feines Dinner (noch 2 Dohna), Isa Maria Salin, usw. Tag vorher bei Dohnas, noch ein Cousin aus Spanien, der sehr still war. (Es gab Spinat mit Eiern; sehr spassig.) Wir sollen unbedingt zu ihrer Gold. Hochzeit kommen (Mai) & Dor. will natürlich! Etwa 50 Gäste. Viel über Polen, Ostpreussen usw. Die Dohnas hatten gegen 10 Schlösser!
Dann nach Wien, Imperial, riesiges gutes Zimmer. Viel ging in W. vor. Nur einige Worte: Mein Vortrag im Lyons Klub (noch Karl Alfr. v. L., Bas Knoppers); Lunch bei Liechtensteins, sehr nett. Er ist ganz versessen auf Ex. Sens. Perc., verwirrt; schaut ganz mager aus . Sohn bei mir über sein Phys. Studium. Nett Tochter die Medizinerin werden will; kommt im Herbst 2 Mon. in US. Agnes reizend wie immer. Wir konnten nicht nach Persenbeug, die Mutter war gerade n. Spanien. Im Institut lange wiss. Beiratsitzungen, aber erfolgreich. Neu war Rapoport, aber er sagte nicht viel. Viel Getue um mich, z.B. Kaffe bei Auner wo noch Shebek, 2 Reinhard Fürst; dann kam Frisch der ankündigte daß ich das "Grosse Gold. Ehrenzeichen" bekommen solle. Es wurde am 23. Jan. im Unterr. Min. von Frau Firnberg überreicht. Etwa 40 Gäste, Wein (für Musik war (Gottlob!) keine Zeit gewesen) & Reden. Sie sprach sehr gut. Ich möchte den Text haben. Hansi Wolf auch da; gealtert und viell. etw. "bewildered", wie Dorothy bemerkte.
Rudi Gödel gesprochen; alles beim alten. Zwischen den Brüdern klappt es nicht ganz. Die Schuld liegt wohl bei Kurt .
Schwödianers hatten uns z. Dinner; sahen den Sohn. Er sagte gar nichts über "unseren" Aufsatz; aber ab heute ist er f. 4 Monate in NYU; das wird sich das "klären".
Bei Androsch; L. mit Schmitz (redet zu viel) usw. Kurz eine Sache nach der anderen.
Dorothy war sehr zufrieden mit allem. Fand eine Box (Wien, ~ 1820). Bekam von mir von Hügler (wo ihr Baron Kriegs-Au sehr gefiel, wie die 2 Söhne) einen Diamanten "Guard ring", sehr schön. (Etwa $ 800,-)
Wir waren vom Fürsten Liechtenstein eingeladen nach Vaduz. Aber nur z. Tee (es war nicht klar was das für eine Einladung war; so sagten wir ab: zu viel Mühe in Zürich zu unterbrechen, dann n. Buchs Vaduz etc. So flogen wir direkt nach Paris.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.47)

