OSKAR MORGENSTERN TAGEBUCHEDITION //
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tagebücher / 1975-76 / 1976-02-03

Di. 3. Feb.

Noch über Wien: Sehr schönes Dinner bei Treichl (der Ende Feb. n. Princeton kommt). Ebenso bei J. Meinl – ganz bes. nett. Eine sehr freundschaftliche Stimmung. Julius schickte mir zum Geburtstag ein schönes altes Buch aus seiner Bibliothek, über Österr. – Er muß sich freuen daß seine Söhne am Geschäft so gerne teilnehmen. Jack kam auch zu der Feier im Unterr.min. –

Dann Paris. Sehr teuer; Queen Eliz. Hotel, mässig. Mit Mathien tel, aber leider konnten wir nicht zus.kommen; aber langes Gespräch. Von Rist in die Brasserie Lipp z. Lunch geladen (Sonntag, voll, sehr charakteristisch) & dann in seiner Wohnung, wo fürchterliches Durcheinander mit seinen MSS, in Boxes etc, alles Vorbereitung der 20 (!) Bände seiner Werke (z.T. mit Hilfe der Leherman Foundation in N.Y.). Montag Acad. des Sc. Morales, schlechter Vortrag von Attali, Vorsitz v. Aaron, der mich völlig ignorierte – dabei bekamen wir beide damals in Basel den Dr.h.c.! – Perroux besucht, ganz intelligent, aber ein bekannt schwieriger Mann. Jedoch war ich froh ihm die Aufmerksamkeit schenken zu können. Auch bei Guitton, der einige Studenten um sich hatte. Er wollte Spectr. Analy. diskutieren, aber ich erzählte von MT*, was sie alle sehr neugierig machte.

Ein 1rst class Lunch bei Dronout, geladen von Derek Pey, Präs. Interunion Bank. Am selben Tag von Guitton eingel. im Medici Rest. abscheul. Erster Ausgang seiner Frau n. Operation. Aber gut gemeint. (Habe sowohl für Perroux & Guitton Festschr. geschrieben. G. schreibt für die die Henn plant).

Endlich: Amsterdam. Schönes Sonnen Wetter. Seit Jahren nicht so, sagte man uns. Tonie Knoppers betreute uns, im Amstel Hotel (wo auch Bas K. & Agin's die aber früher abreisten). Mit Tonie im Haag einen Bus Man (v.d. Beugel) besuchen, guter Mann; Interview mit einer Zeitung usw.

Schliesslich. Eingeladen von Princess Beatrix z. Schloss Drakensteyn. Wir nahmen ein Auto (mit Fahrer). Schönes Wetter, charmantes Schloss, oktogonal. Sie war im Freien mit 3 Hunden, rief uns gleich zu; dann in Prinz Klaus' Bibliothek für Aperitif. L. nur wir 4 in dem schönen Speisezimmer (oder Saal); sehr gutes Essen & enorm lebhafte Unterhaltung. Alles über 2 Stunden. Wir sollen ja im Mai wiederkommen (wenn wir zu Dohna's gehen). Er ergriff meinen Arm und redete mir bes. zu. Dorothy & die Prinzessin kamen bes. gut miteinander aus. Er ist interess. & ich werde ihm einige meiner Publikationen schicken.

Nun hier. Ich bin im "Juchhé", sehr schön. Im Keller wird gebaut (Zementfloor etc …!) Es wird schön & teuer werden. – Dorothy in der Schule (Architektur). Karin ist bes. reizend, schaut blendend aus; ist amüsant, eine grosse Freude.

Nun weiter: Space lectures; Ma (Board Vorbereitung) etc. Korrespondenz.

Morgen NYU; über Nacht; Do. Council Lunch.

Bill Sword sollte mich morgen z. Dinner mit Präs. der Swiss Union Bank – aber ich ging nicht (auf Kommando)!

Oskar Morgenstern Tagebuchedition: Tagebuch 1975-76, Eintrag 1976-02-03
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.47)