Mittw. 2. Juni.
Mehrere Tage grässliches Wetter. Drückt auf die Stimmung. Dazu endlose Korrekturen - & nichts kann man verbessern was man vor 20, 30, ja 50 Jahren sagte. Manches erstaunt mich, z.B. der 1927 Nachruf auf Edgeworth. Ich war 25 als ich ihn schrieb. Noch heute erinnere ich mich gerne an E. & J. Bonar mit dem er mich in London im Club bekannt machte.
Lange mit Gödel tel. Ewig über Antibiotica, die feindseligen Ärzte & Nurses (!) etc. Ich versuche ihn auf seine Arbeit zu schieben & endlich den Beweis für Druck aufzuschreiben (er fängt an, damit!). Einiges über "empathy": unerklärlich, wo es vorliegt, (das stimmt) aber warum von da den Spiritismus anzunehmen (in nicht näher beschriebenen Art & Funktion)?
Jetzt viele Geldprobleme wegen des Haus-Kaufes. Was für eine Geschichte. Es tut mir leid selbst in 1 Jahre hier aufzugeben. Eine grosse Umstellung falls ich noch lebe. Aber Beruhigung Dorothy in schöner Umgebung zu lassen; von dort aus kann sie sich eine neue, gute Existenz schaffen.
Habe in einige ältere (d.h. 1972 ) Tagebücher geschaut: so viel vorgefallen & so viel vergessen (d.h. nicht gegenwärtig, kommt nicht von alleine wieder, aber doch, wenn gelesen (mit Bildern, Details etc die nicht vermerkt sind): d.h. es ist viell. eine Frage des Zuganges zu dem Gedächtnis. Interessant. Ich möchte fragen. wen?? Hier in P. trifft man niemanden mehr; keine Zeit (z.T. gibt es keine Neurologen etc an der "Univ." Eine arge Lücke.)
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.47)

