Mo. 30. Aug.
Kalt, (42°), trübe. Aber es soll sich klären. Morgen früh fahren wir n. P. Endlich!
Marina, Bob & die 2 Kinder waren also hier. Es war recht nett. Er ist sanft, spielt "2nd fiddle" zu ihr; hat ein Buch über G. B. Shaw im Druck. Die Kinder nett, die Tochter (12) hübsch, der Sohn Malcolm (6) offenbar sehr intelligent, will Biologe werden. Marina: sehr nervös, redet enorm viel, hat eine "disting profess." Geht scheinbar nirgends in die Tiefe, rührt zu viele Dinge an. In Ök. Th.: schwimmt mit dem Strom was mich enttäuschte (sie muss ja nicht meine Fragen akzeptieren, aber ein Forscher sollte einem immer das Gefühl geben daß er zumindest hier oder dort "an der Grenze ist" (von dem was wir wissen). Sie sah ein Ex. der Accur. auf einem Tisch: hat das Buch nie gelesen, hätte nur eine vage Idee es gesehen zu haben. Dabei war sie im Council Ec. Advisors. Kein Wunder daß sie dort & sonst in der Regierung jede gedruckte Zahl ernst nehmen & wild mit ihnen herumrechnen.
Es ist mir diesen Sommer klar geworden daß ich viel nur aus mir hätte machen können, wenn ich dasselbe öfter in vielerlei Situationen gesagt & wiederholt hätte. So bin ich immer zu neuen Problemen & Themen übergegangen Aber es war interessanter so! Mir geht Gerry ab. Er ist wohl bald aus Europa zurück.
Ich möchte auch mit Haberler Erinnerungen tauschen & herausfinden wer noch lebt & wo. Er immer: "Was gibts denn neuches.?" Jetzt in Schottland, Ad. Smith Feier.
Habe etliches über Logik der Ethik nachgedacht. Viel mehr als Menger lässt sich sagen. Will Schotter dahin lenken. Sch. tel. neulich. Wir treffen uns Donnerstag. Dorothy kommt mit nach N.Y.; Lunch mit Hatzfeld & er Freitag mit Sawhill (der ihn wegen der O.M. Prof. anschnorren will !)
Später:
Diese Tage ziemlich arge Schmerzen. Sie kommen & gehen (dh. die "normalen" sind immer da, im Rückgrat.) Es geht in Wellen & die Medizin hilft nicht viel. Arbeit sehr erschwert; aber doch einiges geschrieben & 2 Seiten Tape gemacht: Memos, Briefe etc. Ich will in NYU auch Tage benützen können.
Es hat sich aufgeklärt; strahlend, kalt. Neulich in NY Times: Ein "birdcount", von Andubon Soc.: 124 651, 593, von 28 688 "observers", in 1141, count areas in N. & S. America! Sind die Leute ganz verrückt? Wunderbare Genauigkeit.
Karl rief gestern an aber wie so oft hatte nichts bes. zu sagen. Schwierig & schade. Er sei fast fertig mit der Thesis, will sie im April (!) verteidigen nun will er sich an vielen Orten bewerben, aber wenn wir ihm sagten da? Kemeny in D. & Lax in Courant sagen daß sie mehr in Logik machen wollen, glaubt er es nicht. Eben zeigte mir Dorothy einen sehr guten Brief den sie an C. & J geschrieben hat.
Nun muß ich packen. Wir wollen morgen gegen 9:30 fort. Es wird schönes Wetter bleiben. Diese Nacht soll es unter 32° gehen! Es hat hier vor Jahren einmal im August geschneit.
(Zugriff über http://doi.org/11471/319.25.47)


