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Soziologie in Österreich |
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Geschichte |
Theo Surányi-Unger d. i. Theodor Viktor Surányi-Unger / Tivadar Viktor Surányi-Unger geb. Budapest, Königreich Ungarn, Österreich-Ungarn (heute Ungarn), am 4. Februar 1898 gest. New York, Bundesstaat New York, USA, am 1. November 1973 Universitätsprofessor, Nationalökonom, Statistiker und Jurist Angehöriger des weiteren sogenannten Spannkreises Vater: Johann / János Surányi-Unger Mutter: Emma Surányi-Unger, geborene Neugebauer Geschwister: Ehe: 1928 mit Nora / Nóra Reichsfreiin von Braun und Ottendorf auf Wartenberg, Dr. oec. publ. Kinder: 1) Theodor Surányi-Unger (später: Theodore Suranyi-Unger, jr.; Szeged 1930 – Charlottesville, Virginia 2010), Dr. rer. pol.; 2) Nora Surányi-Unger (geb. Szeged 1936), Dr. phil., Philosophin Religion: evangelisch Theo Surányi-Unger besuchte die Handelsakademie (Üzleti Akadémia) in Budapest, wo er 1915 die Reifeprüfung ablegte. 1915 bis 1919 studierte er Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Graz (Steiermark), wo er 1919 zum Dr. jur. und zum Dr. rer. pol. promoviert wurde. 1920 bis 1921 setzte er sein Studium an der Universität Budapest (Budapesti Tudományegyetem; heute Eötvös Loránd Tudományegyetem) fort, wo er 1920 zum Dr. phil. promoviert wurde. 1920 bis 1921 studierte er an der Königlich-Ungarischen Joseph-Universität für Technik und Wirtschaftswissenschaften Budapest (Királyi József Műegyetem; heute Budapesti Műszaki és Gazdaságtudományi Egyetem), wo er 1921 zum Dr. oec. publ. promoviert wurde. In den Jahren 1921 bis 1925 war Surányi-Unger mit rechtsanwaltlichen Tätigkeiten in Budapest beschäftigt. 1925 wurde Theo Surányi-Unger an der Königlich-Ungarischen Joseph-Universität für Technik und Wirtschaftswissenschaften Budapest (Királyi József Műegyetem; heute Budapesti Műszaki és Gazdaságtudományi Egyetem) für Ökonomie habilitiert und war hier bis 1926 als Privatdozent (Priv.-Doz.) tätig. 1926 bis 1928 war Theo Surányi-Unger ordentlicher Professor der Wirtschaftsstatistik an der Rechtshochschule Miskolc (Miskolci Jogakadémia; heute Miskolci Egyetem Állam- és Jogtudományi Kar). Seit 24. Januar 1929 war Theo Surányi-Unger außerordentlicher Universitätsprofessor, seit 29. Juni 1933 ordentlicher Universitätsprofessor der Statistik und Nationalökonomie an der Ferenc József Tudományegyetem (heute Szegedi Tudományegyetem) in Szeged, wo er auch 1936/37 Dekan der Rechts- und politikwissenschaftlichen Fakultät (jog- és államtudományi kar) war. 1940 verließ er die Universität, weil die Fakultät verlegt wurde. Theo Surányi-Unger war Stipendiat der Rockefeller Foundation 1929 in den USA und 1931/32 in Genf / Genčve. In den 1930er Jahren war er auch Angehöriger des weiteren sogenannten Spannkreises, an dessen Zeitschrift »Ständisches Leben« (Berlin–Wien) er 1932 mitarbeitete. 1935 wurde er Korrespondierendes Mitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (Magyar Tudományos Akadémia), aus der er 1948 ausgeschlossen wurde. Außerdem war er Mitglied und Vizepräsident der »Magyar Statisztikai Társaság« (Ungarische Statistische Gesellschaft) und der »Magyar Közgazdasági Társaság« (Ungarische Ökonomische Vereinigung). 1939 wurde ihm der französische Ordre du Mérite agricole (Verdienstorden für Landwirtschaft) verliehen. 1940 bis 1945 war Theo Surányi-Unger ordentlicher Universitätsprofessor der Volkswirtschaftslehre und Finanzwissenschaft an der M. Kir. Ertsébet Tudományegyetem (heute Pécsi Tudományegyetem) in Pécs. 1943 sollte er einen Gastvortrag an der Universität Wien halten, der aber nicht zustande kam. 1944 flüchtete Theo Surányi-Unger mit der Familie nach Österreich, wo er 1945 bis 1946 Gastprofessor an der Universität Innsbruck (Tirol) war. 1946 übersiedelte Theo Surányi-Unger in die USA, wo er 1951 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft erhielt. 1946 bis 1964 war er Professor of Economics an der Syracuse University in Syracuse (New York), zunächst an der Maxwell School of Citizenship and Public Affairs; außerdem war er Chairman des Graduate Economics Seminar. 1956 bis 1957 war er erneut Stipendiat der Rockefeller Foundation. 1958 bis 1966 war Theo Surányi-Unger ordentlicher Professor (o. Prof.) der Volkswirtschaftslehre an der Universität Göttingen (Niedersachsen), wo er 1964/65 auch Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät war, und emeritiert 1966. Einen in dieser Zeit an ihn ergangene Berufung an die Universität Innsbruck (Tirol) lehnte er ab. 1966 bis 1973 war Theo Surányi-Unger Visiting Professor am Department of Economics an der Northern Illinois University in Carbondale (Illinois). Überhaupt hatte er zahlreiche Gastprofessuren, unter anderem in Wien (1926), in Japan und China (1929), Kiel (1952/53), Berlin (1953/54), Münster (1954), München (1955), weiters in Allahabad ‹इलाहाबाद› (Indien), Bombay (heute Mumbai ‹मुंबई›, Indien), Breslau (heute Wrocław), Hamburg, Marburg, Mannheim, Paris, Schanghai ‹上海›, Tilburg (Niederlande) und Tübingen, dazu zahlreiche Gastprofessuren in den USA 1928 bis 1930, 1933, 1935, 1937, 1939 und 1950. Theodor Surányi-Unger starb 1973 in New York (New York), wurde aber auf dem neu eröffneten Friedhof in Budapest beigesetzt. Am 28. Mai 1991 wurde Theodor Surányi-Unger von der Ungarischen Akademie der Wissenschaften, aus der er 1948 ausgeschlossen wurde, offiziell rehabilitiert.
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