Soziologie in Österreich

 

 

 

 

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Josef Wenzlitzke

Pseudonym: Josef Weber

geb. Brünn (heute Brno), Kronland Mähren, Österreich-Ungarn (heute Jihomoravský kraj, Tschechien), am 11. Oktober 1892

gest. Gschwandt in Abersee in Sankt Gilgen am Wolfgangsee, Bundesland Salzburg, Österreich, am 28. September 1969

Arzt, Schriftsteller

Josef Wenzlitzke, Sohn des gleichnamigen Zuckerfabrikdirektors, studierte Medizin an der Universität Wien. Josef Wenzlitzke, meist nur kurz »Pepl« genannt, war ein enger Freund von Othmar Spann (1878–1950) und hatte mit dessen Ehefrau Erika Spann-Rheinsch (1880–1967), die ihn in ihren Dichtungen als »Frithyof« beziehungsweise »Frithjof« nannte, seit dem Frühjahr 1913 eine heftige Liebesbeziehung, die durch seinen Kriegsdienst bei der österreichisch-ungarischen Armee im August 1914 vorläufig und endgültig 1920 beendet wurde. Wenzlitzke, der sich später von seiner Ehefrau Maria trennte, war der Bruder der Pianistin »Sassi« Marianne Ertl (geborene Wenzlitzke), ebenfalls eine enge Freundin von Othmar Spann.

Im Ersten Weltkrieg geriet Josef Wenzlitzke 1915 in russische Kriegsgefangenschaft, wo er im sibirischen Lager Pesčanka ‹Песчанка› (heute zu Čita ‹Чита›, Russland) Arbeitertransporte von Kriegsgefangenen betreute. 1918 unternahm er einen Fluchtversuch, der scheiterte. Er wurde danach Hilfskraft im Krankenhaus von Tara ‹Тара› (Russland).

Josef Wenzlitzke kehrte 1920 aus der Kriegsgefangenschaft nach Österreich zurück, wo er sein Studium der Medizin an der Universität Wien fortsetzte und 1921 zum Dr. med. promoviert wurde. Er war danach Praktischer Arzt in Wilhelmsburg (Niederösterreich).

Im Zweiten Weltkrieg diente Josef Wenzlitzke als Arzt im Rang eines Hauptmanns in der Deutschen Wehrmacht in Sankt Pölten (Niederösterreich) und Neulengbach (Niederösterreich). 1945 geriet er in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft. Seit 1950 arbeitete Wenzlitzke als Praktischer Arzt in Mautern (Niederösterreich), danach in Stein in Krems an der Donau (Niederösterreich).

1962 erhielt Josef Wenzlitzke den Kulturpreis für Dichtkunst des Landes Niederösterreich, außerdem die Goldene Ehrennadel der Stadt Krems.

 

Selbstständige Publikationen (alle unter dem Pseudonym: Josef Weber)

● Der Herzacker. Gedichte. Berlin–Wien–Leipzig: Paul Zsolnay 1938, 102 S.

● Die Verwandlung des Vesal. Roman. Wien–Berlin–Leipzig: Karl H. Bischoff 1943, 682 S.

Niederländische Übersetzung:

◊ Het tweede leven van Vesalius in twee delen. Geautoriseerde vertaling van Carel Tervueren. Den Haag: Servire, [1946], 2 Bände:

◊ Band 1: [1946], S. 1–328.

◊ Band 2: [1946], S. 333–643.

● Zeit dieses Lebens. Gedichte und Lieder. Berlin–Wien–Leipzig: Karl H. Bischoff 1944, 63 S.

● Zwischen Strom und Stein. (Illustrationen von Franz Traunfellner.) Wien: Kurt Wedl 1964, 75 S.

● Das andere Fenster. Donau: Heimatland-Verlag 1968 (= Buchgemeinschaft Heimatland. 56/57.), 159 S.

● Harzwein. 29 Gedichte. Krems an der Donau: Josef Faber 1968, 32 S.

Copyright © 2013 Reinhard Müller, Graz
Stand: Juli 2012