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Soziologie in Österreich |
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Geschichte |
Hans Hirsch d. i. Johann Hirsch geb. Zwettl, Kronland Österreich unter der Enns, Österreich-Ungarn (heute Bundesland Niederösterreich, Österreich), am 27. Dezember 1878 gest. Wien, Gau Groß-Wien, Deutsches Reich (heute Bundesland Wien, Österreich), am 20. August 1940 Historiker Angehöriger des weiteren sogenannten Spannkreises Hans Hirsch, Sohn eines Viehhändlers, besuchte das Gymnasium des Zisterzienserstifts in Zwettl (Niederösterreich) und in Wiener Neustadt (Niederösterreich), wo er 1897 die Reifeprüfung ablegte. Anschließend studierte er Geschichte an der Universität Wien, wo er aufgrund seiner Arbeit »Die Gründungsurkunden der Hirsauer Reformklöster« am 30. Dezember 1903 sub auspiciis imperatoris zum Dr. phil. promoviert wurde. 1899 bis 1901 war er ordentliches Mitglied des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung in Wien, 1902/03 Mitglied der Österreichischen Instituts für Historische Studien in Rom ‹Roma›. 1903 bis 1914 war Hans Hirsch Mitarbeiter der Diplomata-Abteilung der »Monumenta Germaniae historica«, 1903 in Berlin und seit 1904 in Wien. 1908 wurde er an der Universität Wien aufgrund seiner Arbeit »Studien über die Privilegien süddeutscher Klöster des 11. und 12. Jahrhunderts« für Geschichte des Mittelalters und historische Hilfswissenschaften habilitiert und war seither auch als Privatdozent (Priv.-Doz.) tätig. 1913 wurde Hirsch außerordentlicher Universitätsprofessor (a.o. Univ.-Prof.) für Geschichte des Mittelalters an der Universität Wien. 1914 bis 1918 leistete er Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg bei der Artillerie, zuletzt im Rang eines Hauptmanns der Reserve. 1918 wurde Hans Hirsch ordentlicher Universitätsprofessor (o. Univ.-Prof.) der Geschichte beziehungsweise seit 1921 der Geschichte des Mittelalters und der historischen Hilfswissenschaften an der Deutschen Universität Prag ‹Praha›, wo er 1923/24 auch Dekan der Philosophischen Fakultät war. Hans Hirsch, der 1922 einen Ruf an die Universität Berlin abgelehnt hatte, wurde 1926 ordentlicher Universitätsprofessor (o. Univ.-Prof.) der Geschichte des Mittelalters und der historischen Hilfswissenschaften an der Universität Wien, wo er 1936/37 auch Dekan der Philosophischen Fakultät war. Außerdem war er 1928 bis 1935 Mitglied der Zentralkommission und Leiter der Wiener Diplomata-Abteilung der »Monumenta Germaniae historica«, 1929 bis 1940 Direktor des Österreichischen Instituts für Geschichtsforschung (heute Institut für Österreichische Geschichtsforschung) und 1934 Leiter der »Südostdeutschen Forschungsgemeinschaft Wien«. In diesen Jahren gehörte Hirsch zum weiteren sogenannten Spannkreis, in dessen Zeitschrift »Ständisches Leben« (Berlin–Wien) er 1935 veröffentlichte. 1931 wurde Hans Hirsch Wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Wien, 1938 Sekretär von deren philosophisch-historischer Klasse, und 1938 verlieh ihm die Universität Prag ‹Praha› das Ehrendoktorat. 1939 zum Prorektor der Universität Wien ernannt, wurde seinem Antrag auf Mitgliedschaft in der »Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei« (NSDAP) zu seinen Lebzeiten nicht mehr stattgegeben. Ein Teilnachlass von Hans Hirsch befindet sich am Institut für Österreichische Geschichtsforschung, Wien. Selbstständige Publikationen ● Die Gründungsurkunden der Hirsauer Reform-Klöster. Wien 1901, Handschrift. Zugleich Philosophische Dissertation an der Universität Wien 1903. Verfasst unter dem Namen »Johann Hirsch«. ● Studien über die Privilegien süddeutscher Klöster im 11. und 12. Jahrhundert. Innsbruck: [Wagner] 1907, 142 S. Sonderdruck aus: Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung. Ergänzungsband (Innsbruck), 7. Bd., S. 471–612. Zugleich Habilitationsschrift an der Universität Wien 1904. ● Die Klosterimmunität seit dem Investiturstreit. Untersuchungen zur Verfassungsgeschichte des deutschen Reiches und der deutschen Kirche. Weimar: Böhlau's Nachfolger 1913, VIII, 229 S. ◊ Die Klosterimmunität seit dem Investiturstreit. Untersuchungen zur Verfassungsgeschichte des deutschen Reiches und der deutschen Kirche. Mit einem Nachwort zum Neudruck von Heinrich Büttner. (2., unveränderte Auflage. Unveränderter reprografischer Nachdruck der 1. Auflage, Weimar 1913.) Weimar: Böhlau's Nachfolger 1967, VIII, 235 S. Reprint der Ausgabe Weimar 1913. ◊ Die Klosterimmunität seit dem Investiturstreit. Untersuchungen zur Verfassungsgeschichte des deutschen Reiches und der deutschen Kirche. Mit einem Nachwort zum Neudruck von Heinrich Büttner. (2., unveränderte Auflage. Unveränderter reprografischer Nachdruck der 1. Auflage, Weimar 1913.) Köln–Graz: Böhlau 1967, VIII, 235 S. Reprint der Ausgabe Weimar 1913. ◊ Die Klosterimmunität seit dem Investiturstreit. Untersuchungen zur Verfassungsgeschichte des deutschen Reiches und der deutschen Kirche. Mit einem Nachwort zum Neudruck von Heinrich Büttner. (2., unveränderte Auflage. Berechtigte Sonderausgabe für die Mitglieder der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft, Darmstadt unveränderter reprografischer Nachdruck der 1. Auflage, Weimar 1913.) Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1967, VIII, 235 S. Reprint der Ausgabe Weimar 1913. ● Die echten und unechten Stiftungsurkunden der Abtei Banz. Ein Beitrag zur Geschichte des fränkischen Eigenklostertums. Wien: A. Hölder 1919 (= Sitzungsberichte. Akademie der Wissenschaften in Wien, Philosophisch-Historische Klasse. Band 189. Abhandlung 1.), 31 S. ● Die hohe Gerichtsbarkeit im deutschen Mittelalter. Prag [Praha] / Reichenberg [Liberec]: Verlag der Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft Kunst und Literatur in Böhmen / Sudetendeutscher Verlag Franz Kraus [1922] (= Quellen und Forschungen aus dem Gebiete der Geschichte. 1.), XII, 240 S. ◊ Die hohe Gerichtsbarkeit im deutschen Mittelalter. Mit einem Nachwort von Theodor Mayer. (2., unveränderte Auflage. Fotomechanischer Nachdruck der Ausgabe von 1922 des Verlages der Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Literatur in Böhmen, Sudetendeutscher Verlag in Reichenberg.) Weimar: Böhlau's Nachfolger 1958, XII, 267 S. Reprint der Ausgabe Reichenberg 1922 ◊ Die hohe Gerichtsbarkeit im deutschen Mittelalter. Mit einem Nachwort von Theodor Mayer. (2., unveränderte Auflage. Fotomechanischer Nachdruck der Ausgabe von 1922 des Verlages der Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Literatur in Böhmen, Sudetendeutscher Verlag in Reichenberg.) Graz–Köln: Böhlau 1958, XII, 267 S. Reprint der Ausgabe Reichenberg 1922 ◊ Die hohe Gerichtsbarkeit im deutschen Mittelalter. Mit einem Nachwort von Theodor Mayer. (2., unveränderte Auflage. Berechtigte Sonderausgabe für die Mitglieder der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft. Genehmigter fotomechanischer Nachdruck der Ausgabe von 1922 des Verlages der Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Literatur in Böhmen, Sudetendeutscher Verlag in Reichenberg.) Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1958, XII, 267 S. Reprint der Ausgabe Reichenberg 1922 ● Gotik und Renaissance in der Entwicklung unserer Schrift. Vortrag, gehalten in der statutenmäßigen Jahressitzung der Akademie der Wissenschaften in Wien am 1. Juni 1932. Wien–Leipzig: Hölder-Pichler-Tempsky 1932, 30 S. Sonderdruck aus: Almanach der Akademie der Wissenschaften für da Jahr 1932. Wien 1932. ● Urkundenfälschungen aus dem Regnum Arelatense. Die burgundische Politik Kaiser Friedrichs I. Wien–Brünn [Brno]–Prag [Praha]–Leipzig: Rohrer 1937 (= Forschungen zur Geschichte der deutschen Kaiserzeit. 1.), 172 S. & 6 Tafeln. ● Richard Wagner und das deutsche Mittelalter. Wien / Brünn [Brno]–München–Wien: Verlag der Ringbuchhandlung / Rohrer 1944 (= Wiener wissenschaftliche Vorträge und Reden. 4.), 35 S. ● Das Recht der Königserhebung durch Kaiser und Papst im hohen Mittelalter. (Berechtigte Sonderausgabe für die Mitglieder der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft. 2., unveränderte Auflage. Unveränderter fotomechanischer Nachdruck der Ausgabe Weimar 1940.) Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1962 (= Libelli. 85.), 41 S. Zuerst in: Festschrift Ernst Heymann. Mit Unterstützung der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin und der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften zum 70. Geburtstag am 6. April 1940 überreicht von Freunden, Schülern und Fachgenossen. Band 1. Weimar: Böhlau's Nachfolger 1940, S. 209–249. ● Aufsätze zur mittelalterlichen Urkundenforschung. Mit einem Vorwort herausgegeben von Theodor Mayer. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1965, XV, 315 S. Reprografischer Nachdruck der im Neusatz hergestellten Texte von Aufsätzen aus den Jahren 1914 bis 1940. ◊ Aufsätze zur mittelalterlichen Urkundenforschung. Mit einem Vorwort herausgegeben von Theodor Mayer. (Lizenzausgabe der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft, Darmstadt.) Köln–Graz: Böhlau's Nachfolger 1965, XV, 315 S. Herausgeber ● Die Urkunden Lothars III. und der Kaiserin Richenza / Lotharii III. diplomata nec non Richenzae imperatricis placita. Herausgegeben von Emil von Ottenthal und Hans Hirsch. Berlin: Weidmannsche Buchhandlung 1927 (= Monumenta Germaniae historica. Diplomatum regum et imperatorum Germaniae / Die Urkunden der deutschen Könige und Kaiser. 4. 8.), XXXI, 314 S. ◊ Die Urkunden Lothars III. und der Kaiserin Richenza / Lotharii III. diplomata nec non Richenzae imperatricis placita. Herausgegeben von Emil von Ottenthal und Hans Hirsch. (2., unveränderte Auflage.) Berlin: Weidmannsche Buchhandlung 1957 (= Monumenta Germaniae historica. Diplomatum regum et imperatorum Germaniae / Die Urkunden der deutschen Könige und Kaiser. 4. 8.), XXXI, 314 S. Reprint der Ausgabe Berlin 1927. ◊ Die Urkunden Lothars III. und der Kaiserin Richenza / Lotharii III. diplomata nec non Richenzae imperatricis placita. Herausgegeben von Emil von Ottenthal und Hans Hirsch. München: Monumenta Germaniae historica [2011] (= Monumenta Germaniae historica. Diplomatum regum et imperatorum Germaniae / Die Urkunden der deutschen Könige und Kaiser. 4. 8.), XXXI, 314 S. Reprint der Ausgabe Berlin 1927. ● Forschungen zur Geschichte der deutschen Kaiserzeit. Wien–Brünn [Brno]–Prag [Praha]–Leipzig: Rohrer 1937, 1 Band: ◊ Band 1: Hans Hirsch: Urkundenfälschungen aus dem Regnum Arelatense. Die burgundische Politik Kaiser Friedrichs I. 1937, 172 S. & 6 Tafeln. ● Protokoll der Studienfahrt Wiener und Prager Hochschullehrer und ihrer Gäste durch das Waldviertel und angrenzende Südböhmen vom 28.–30. April 1935. [Herausgegeben von H(ans) Hirsch und E(rnst) Rieger]. Wien: [Universität Wien] 1935, 56 Bl., Maschinenschrift vervielfältigt. ● Protokoll der Studienfahrt Wiener und Prager Hochschullehrer und ihrer Gäste durch das oberösterreichische Mühlviertel und das angrenzende Südböhmen vom 26.–29. September 1936. [Herausgegeben von H(ans) Hirsch und W(ilfried) Krallert]. Wien: [Universität Wien] 1936, 70 Bl., Maschinenschrift vervielfältigt. Herausgeber von Schriftenreihen ● Sudetendeutsche Geschichtsquellen. Anstalt für Sudetendeutsche Heimatforschung, Reichenberg, Komotau. Herausgegeben von Erich Gierach, Hans Hirsch und Rudolf Wenisch. Reichenberg [Liberec] / Komotau [Chomutov]: Sudetendeutscher Verlag Franz Kraus / Anstalt für sudetendeutsche Heimatforschung 1930–1936, 4 Bände: ◊ Band 3: Das Urbar der Liechtensteinischen Herrschaften Nikolsburg, Dürnholz, Lundenburg, Falkenstein, Feldsberg, Rabensburg, Mistelbach, Hagenberg und Gnadendorf aus dem Jahre 1414. Bearbeitet von Berthold Bretholz. 1930, CXIX, 451 S. ◊ Band 4: nicht erschienen. ◊ Band 5: Das Graupner Bergbuch von 1530 nebst einem Bruchstücke des Graupner Bergbuchs von 1512. Eingeleitet und herausgegeben von Wilhelm Weizsäcker. 1932, L, 285 S. ◊ Band 6: Zunftordnungen aus Stadt und Bezirk Komotau (1460–1741). Bearbeitet von Rudolf Wenisch. 1936, XXIII, 304 S. ● Ostmitteldeutsche Bücherei. Arbeiten zur Landes- und Kulturgeschichte der Sudetenländer und der angrenzenden Gebiete. Herausgegeben von Hans Hirsch. Augsburg / Brünn [Brno] (seit 3. Bd.: Kassel-Wilhelmshöhe): Johannes Stauda / Rudolf M. Rohrer (seit 3. Bd.: Johannes Stauda) 1926–1930, 4 Bände: ◊ Band 1: Josef Pfitzner: Das Erwachen der Sudetendeutschen im Spiegel ihres Schrifttums bis zum Jahre 1848. 1926, 409 S. ◊ Band 2: Eduard Winter: Ferdinand Kindermann Ritter von Schulstein (1740/1801), der Organisator der Volksschule und Volkswohlfahrt Böhmens. Ein Lebensbild nach archivalischen Quellen. 1926, 196 S. ◊ Band 3: Josef Mühlberger: Die Dichtung der Sudetendeutschen in den letzten fünfzig Jahren. 1929, 278 S. ◊ Band 3: Helmut Preidel: Die germanischen Kulturen in Böhmen und ihre Träger. Band 1: Die Kulturen. 1930 [recte 1929], 398 S. ◊ Band 4: Helmut Preidel: Die germanischen Kulturen in Böhmen und ihre Träger. Band 2: Die Träger. 1930, 288 S. Festschriften ● Hans Hirsch, dargebracht als Festgabe zu seinem 60. Geburtstag. Von seinen Kollegen, Mitarbeitern und Schülern. Redigiert von Wilhelm Bauer und Otto Brunner. Innsbruck: Wagner 1939 (= Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung. Ergänzungsband. 14.), 528 S.
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