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Soziologie in Österreich |
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Geschichte |
Margarete Roller d. i. Margareta Roller geb. Brünn (heute Brno), Kronland Mähren, Österreich-Ungarn (heute Jihomoravský kraj, Tschechien), am 14. März 1881 gest. Brno, Tschechoslowakei (heute Jihomoravský kraj, Tschechien), am 22. Mai 1945 Pädagogin und Sozialarbeiterin Margarete Roller, letztes von acht Kindern des Malers, Grafikers und Direktors der deutschen Staatsrealschule in Brünn Josef Roller (Sternberg [Šternberk] 1833 – Brünn [Brno] 1893) und dessen Ehefrau, der Versicherungsbeamtentochter Charlotte, geborene Lauer (Brünn [Brno] 1840 – Brünn [Brno] 1904), sowie Schwester des Bühnenbildners Alfred Roller (Brünn [Brno] 1864 – Wien 1935) und des Architekten und Kunstgewerblers Paul Roller (Brünn [Brno] 1875 – Wien 1914), besuchte die Lehrerinnenbildungsanstalt im Mädchenpensionat in Wien, welche sie 1899 abschloss. 1899 bis 1901 studierte sie zwei Jahre Französisch in Paris. Margarete Roller war seit 1901 Lehrerin an einer Volksschule in einer Vorstadt von Brünn (Mähren; heute Brno, Tschechien). Nach Ablegung der Fachprüfung für Bürgerschulen und für französische Sprache wurde sie Fachlehrerin für Französisch an der Städtischen Höheren Töchterschule in Brünn. Margarete Roller initiierte das Jugendamt in Brünn (Brno) auf, wobei sie eng mit Othmar Spann (1878–1950), der damals an der »Centrale für private Fürsorge« in Frankfurt am Main (Hessen), zusammenarbeitete. Die Freundschaft zu Spann wurde während seiner Zeit an der Deutschen Technischen Hochschule Brünn intensiviert. Dabei spielte auch Margaretes Schwester Helene Roller (1876–1945), eine enge Freundin von Erika Spann-Rheinsch (1880–1967), eine wichtige Rolle. Margarete Roller ließ sich als Lehrerin beurlauben und war seit 1913 als Sekretärin Leiterin der von ihr gegründeten Deutschen Landeskommission für Kinderschutz und Jugendfürsorge in Mähren mit Sitz in Brünn (Brno), der zuletzt 42 Jugendfürsorgen unterstanden. Sie ließ das Kleinkinder- und Säuglingsheim Groß Ullersdorf in Velké Losiny (Tschechien) errichten und betrieb mehrere sogenannte Ferienkolonien. Margarete Roller, die 1923 von der Universität Tübingen (Baden-Württemberg) ein Ehrendoktorat (Dr. h. c.) erhielt, wählte gemeinsam mit ihrer Schwester Helene Roller nach Kriegende den Freitod. Selbstständige Publikationen ● Die Organisation der Säuglings- und Kleinkinderfürsorge auf dem Lande. Nach der Verhandlungsschrift der deutsch-österreichischen Tagung für Volkswohlfahrt am 12. und 13. März 1916 in Wien. Wien: Franz Deuticke 1916, 13 S. ● Der Krieg und die Frau. Wien: »Phoebus«, Kommissionsverlag Dr. V. Pimmer 1918, 16 S. ● Zwanzigster Jahresbericht der Deutschen Landeskommission für Kinderschutz und Jugendfürsorge in Mähren. Mit einer Darstellung der Entwicklung der deutschen Jugendfürsorge in Mähren in den letzten zwei Jahrzehnten. Brünn [Brno]: Selbstverlag der Deutschen Landeskommission für Kinderschutz und Jugendfürsorge in Mähren 1931, 75 S. Gedenkschriften ● Dr. Margarete Roller und die Deutsche Landeskommission für Kinderschutz und Jugendfürsorge in Mähren. (Herausgeber: Hans Breiner.) Leimen, Kreis Heidelberg: Verlag für Heimatliches Schrifttum 1970 (= Brünner Buchring. 67.), 35 S.
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