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Marie Jahoda über ihre Dissertation »Anamnesen im Versorgungshaus. (Ein Beitrag zur Lebenspsychologie.)« Wien, 1932 Ein Versorgungshaus für alte Menschen war der beste Platz, wenn man sich für Lebensläufe interessiert. Und wenn man die Einseitigkeit der [Charlotte] Bühlerschen Daten1 nicht hinnehmen will, muß man zu den Menschen selbst gehen und sich nicht nur auf die Biographien verlassen. [...] Ja, ihr Lebenslaufmodell war einseitig. Meine ganze politische Vergangenheit hat mir gezeigt, daß man Verallgemeinerungen, die man aus einzelnen Fällen und aus Biographien einer besonderen Schicht gewonnen hat, nicht automatisch auf alle übertragen kann. Ich glaube, mir war damals sehr wohl bewußt, daß meine Arbeit eine notwendige Ergänzung des Bühlerschen Modells war.Stefanie Engler und Brigitte Hasenjürgen: Biographisches Interview mit Marie Jahoda, in Marie Jahoda: »Ich habe die Welt nicht verändert«. Frankfurt/Main–New York: Campus Verlag 1997, S. 101–169, hier S. 111.
1 Charlotte
Bühler konzentrierte sich in ihren Lebenslaufstudien vor allem
auf Biografien bekannter Persönlichkeiten, wobei die Daten zu
den Personen meist über bloßes Literaturstudium erhoben
wurden. Anmerkung
Reinhard Müller.
© Reinhard Müller -- Graz, im Oktober 2006 |
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