Soziologie in Österreich

 

 

 

 

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Karl Oberparleiter

geb. Salzburg, Kronland Salzburg, Österreich-Ungarn (heute Bundesland Salzburg, Österreich), am 18. September 1886

gest. Wien, Bundesland Wien, Österreich, am 3. Juli 1968

Hochschulprofessor, Betriebswirtschaftler und Ökonom, Begründer der betriebswirtschaftlichen Verkehrslehre

Angehöriger des weiteren sogenannten Spannkreises

Karl Oberparleiter, Sohn des städtischen Tierarztes und Schlachthofverwalters Alois Oberparleiter und dessen Frau Rosina, geborene Seichter, besuchte die Volks- und Hauptschule in Salzburg (Salzburg) und 1901 bis 1904 die Handelsakademie in Linz (Oberösterreich). Danach absolvierte er die Exportakademie (heute Wirtschaftsuniversität) Wien, welche er am 7. Juli 1906 als Diplom-Kaufmann (Dipl.-Kfm.) abschloss. Nach seinem Jahr als Einjährig-Freiwilliger war er 1907 bis 1909 in der Leitung der Auslandsabteilung eines Londoner Textilunternehmens tätig. 1909 wurde er Assistent, dann Adjunkt, legte 1911 die Lehramtsprüfung ab und war seit 1913 Dozent an der Exportakademie Wien.

1914 bis 1917 leistete Karl Oberparleiter Kriegsdienst bei der Österreichisch-ungarischen Armee bei den Tiroler Kaiserjägern im Rang eines Leutnants der Reserve.

Karl Oberparleiter heiratete 1917 Angela Allin (1893–1983), mit der er einen Sohn hatte: Karl Oberparleiter.

Seit Oktober 1917 lehrte Karl Oberparleiter wieder an der Exportakademie Wien, welche 1919 in Hochschule für Welthandel umbenannt wurde. 1918 wurde er hier ohne Habilitation beamteter außerordentlicher Professor (a.o. Prof.). Daneben war er seit 1920 als beeideter Buchsachverständiger des Handelsgerichts sowie als Berater tätig, unter anderem 28 Jahre lang der Ankerbrotfabrik in Wien. Außerdem setzte er sein Studium fort und wurde am 28. Juni 1923 an der Universität Frankfurt am Main (Hessen) bei Josef Hellauer (1871–1956) aufgrund der Arbeit »Das dokumentäre Akkreditiv« zum Dr. rer. pol. promoviert. Mit 1. Oktober 1926 wurde Oberparleiter ordentlicher Professor (o. Prof.) der Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule für Welthandel (heute Wirtschaftsuniversität) Wien, Vorstand des Instituts für Welthandelslehre und 1947 und 1951/52, 1952/53 und 1955/56 Rektor; er emeritierte 1957, war aber mit der Leitung des Instituts für Welthandelslehre noch bis 1961 betraut.

Karl Oberparleiter war Angehöriger des weiteren sogenannten Spannkreises, an dessen Zeitschrift »Ständisches Leben« (Berlin–Wien) er 1933 mitarbeitete.

Karl Oberparleiter war 1952 bis 1956 Präsident der österreichischen UNESCO-Kommission, Dr. rer. oec. h. c. der Hochschule für Welthandel (heute Wirtschaftsuniversität) Wien 1948 und Dr. rer. pol. h. c. der Wirtschaftshochschule (heute Wirtschaftsuniversität) Mannheim (Baden-Württemberg) sowie seit 1955 Korrespondierendes Mitglied, seit 1957 Wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

 

Selbstständige Publikationen

Der Londoner Kaffeemarkt. Wien: Verlag der Export-Akademie des k. k. Österreichischen Handelsmuseums 1912 (= Publikationen der Export-Akademie. 30.), 12 S.

Die Durchführung von Export-Geschäften. Wien: Verlag der Exportakademie des k. k. Österreichischen Handelsmuseums 1913 (= Publikationen der Exportakademie. 42.), 89 S.

Die Funktionen des Handels. Wien: Verlag der Exportakademie des k. k. Österreichischen Handelsmuseums 1918 (= Publikationen der Exportakademie. 54.), 35 S.

Das dokumentäre Akkreditiv. Leipzig–Wien: Franz Deuticke 1922, III, 36 S. Zugleich Wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Dissertation an der Universität Frankfurt am Main 1923.

Gesammelte Beiträge zur Verkehrslehre von Karl Oberparleiter im Handwörterbuch der Betriebswirtschaft. Wien: Oskar Höfels Buchhandlung 1928, 67 S. Sonderdruck aus: Handwörterbuch der Betriebswirtschaft.

Funktionen- und Risikenlehre des Warenhandels. Berlin–Wien: Industrieverlag Spaeth & Linde 1930, 217 S.

Funktionen und Risiken des Warenhandels. Mit 11 Textabbildungen. 2. neubearbeitete und erweiterte Auflage. Wien: Springer-Verlag 1955, VI, 236 S.

Die Werbefunktion im interpersonalen Warenverkehr. Wien: Antaios-Verlag [1947] (= Werbewissenschaftliche Schriftenreihe. Herausgegeben von Doz. Dr. Karl Skowronnek. 1.), 32 S.

Einführung in die betriebswirtschaftliche Verkehrslehre. In zwei Teilen. Teil 1: Warenhandel. Wien: Springer-Verlag 1947, VI, 98 S. Mehr nicht erschienen.

Das Unternehmerproblem. (Vortrag gehalten anläßlich der feierlichen Inauguration zum Rektor der Hochschule für Welthandel in Wien, am 17. November 1951.) Wien: Institut für Welthandelslehre an der Hochschule für Welthandel [1951] (= Betriebswissenschaftliche Forschungen des Wirtschaftsverkehrs. Herausgegeben von Karl Oberparleiter. 3.), 16 S.

Die Sendung der Wirtschaftshochschulen. Vortrag, gehalten anläßlich der feierlichen Inauguration zum Rektor der Hochschule für Welthandel am 24. November 1955. Wien: Institut für Welthandel (Verkehrslehre) der Hochschule für Welthandel 1955, 10 S.

Die Leistungen des Handels im Bilde der Wirtschaftsgeschichte. Vortrag des w[irklichen] M[itglieds] Karl Oberparleiter in der Sitzung der phil.-hist. Klasse am 18. November 1964. Wien / Graz–Wien–Köln: Österreichische Akademie der Wissenschaften / Böhlau 1964 (= Anzeiger der phil.-hist. Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Jahrgang 1964. So. 8.), S. 164–183.

 

Herausgeber von Schriftenreihen

Veröffentlichungen des Institutes für Welthandelslehre. Herausgegeben von Karl Oberparleiter. Wien: Oskar Fischer (seit 2. Band: Industrieverlag Spaeth & Linde) 1920–1925, 2 Bände:

◊ Band [1]: Hermann Wolf: Der Malzhandel. Eine handelstechnische Studie. 1920, 47 S.

◊ Band 2: Eugen Lefébure: Der österreichische Papierhandel. 1925, 69 S.

Betriebswissenschaftliche Forschungen des Wirtschaftsverkehrs. Herausgegeben von Karl Oberparleiter und Franz Findeisen. Wien: Julius Springer (Bände 3–8: Institut für Welthandelslehre (Verkehrslehre) an der Hochschule für Welthandel, Oskar Höfels Buchhandlung) 1929–1941, 23 Bände:

◊ Band 1: Willi Bouffier. Die Klauseln im Kaufvertrag. Nach den deutschsprachlichen Usanzen kaufmännischer Vereinigungen und Korporationen in Mitteleuropa. 1929, VIII, 152 S.

◊ Band 2: Karl Meithner. Die Preisbildung an der Effektenbörse. 1930, VI, 158 S.

◊ Band 3: Max Stadler: Studien aus der Theorie des Risikos. 1932, 65 S.

◊ Band 4: Ernst Steiner: Der internationale Diamantenmarkt. 1933, 90 S. Zugleich Dissertation an der Hochschule für Welthandel Wien 1933.

◊ Band 5: Boris Trčka: Soziale Lasten als Kostenfaktor und deren vergleichende Berechnung für Österreich, das Deutsche Reich und die Čechoslovakische Republik. 1933, 122 S. Zugleich Dissertation an der Hochschule für Welthandel Wien 1933.

◊ Band 6: Wilhelm Hawlik: Die Gemeinschafts-Markenartikel. 1933, 89 S. Zugleich Dissertation an der Hochschule für Welthandel Wien 1933.

◊ Band 7: Julius Fliegel: Die Agglomeration als Standorts-Problem der Industrie. 1933, 83 S. Zugleich Dissertation an der Hochschule für Welthandel Wien 1932.

◊ Band 8: Oskar Brendl: Immaterielle Werte und Risiken. 1933, 96 S. Zugleich Dissertation an der Hochschule für Welthandel Wien.

◊ Band 9: Otto Brüggl: Der Einfluß des Markenartikels auf die Funktionen des Handels. 1934, VI, 69 S.

◊ Band 10: Ernst Stergar: Die Leistungen des Kapitalhandels. 1934, 81 S.

◊ Band 11: Wilhelm Pšeničný: Die Krisenfestigkeit der Unternehmung. 1934, 134 S.

◊ Band 12: Erich Rink: Liquidität und Risiko. Eine betriebswirtschaftliche Studie. 1935, 123 S.

◊ Band 13: Karl Langer: Standorts-Risiken im Einzelhandel. – Franz Krusche: Betriebsdichte im Wiener Einzelhandel. 1935, 99 S. & 2 Tafeln. Von Karl Langer zugleich Dissertation an der Hochschule für Welthandel Wien.

◊ Band 14: Helmuth Ettl: Auswirkungen der Schwankungen des Rohbaumwollpreises auf die Preisgestaltung der Baumwollwaren. 1936, 84 S.

◊ Band 15: Miran Kenk: Der Bleihandel, mit Berücksichtigung des Handels mit Bleierzen und Bleifabrikaten. 1936, 88 S. Zugleich Dissertation an der Hochschule für Welthandel Wien 1935.

◊ Band 16: Edgar Mohl: Zur Frage des Eigentumsvorbehaltes und seiner Reform. 1936, 138 S. Zugleich Dissertation an der Hochschule für Welthandel Wien.

◊ Band 17: Kurt Hasz: Studien zur Darstellung des Risikos in der Bilanz der Großhandelsunternehmung. 1936, 103 S.

◊ Band 18: Emil Ettrich: Die Zession als Mittel der Kapitalsbeschaffung. 1937, 128 S. Zugleich Dissertation an der Hochschule für Welthandel Wien.

◊ Band 19: Gert Gottlob: Beschäftigungsgrad und gesamtwirtschaftlicher Leitungsanteil, ihre Bedeutung für die Betriebspolitik unter besonderer Berücksichtigung des organischen Leistungsprinzips. 1937, 118 S. Zugleich Dissertation an der Hochschule für Welthandel Wien.

◊ Band 20: Josef A[nton] T[heodor] Kletter: Stillstandskosten in Industriebetrieben. 1937, 71 S. Zugleich Dissertation an der Hochschule für Welthandel Wien 1937.

◊ Band 21: Albin Puhr: Die Stellung der Bank im Devisentermingeschäft. 1938, 98 S. & 2 Tafeln.

◊ Band 22: Heinrich Salzer: Das österreichische Papierkartell unter besonderer Berücksichtigung seiner Auswirkungen auf die Produktionsgestaltung und Absatzwirtschaft der Papierindustrie. 1937, 143 S. Zugleich Dissertation an der Hochschule für Welthandel Wien.

◊ Band 23: Karl Kölliker: Die Selbstkostenrechnung der Wasserkraftwerke. 1941, 72 S.

Betriebswirtschaftliche Forschungen des Wirtschaftsverkehrs. Neue Folge. Herausgegeben von Karl Oberparleiter. Wien: Institut für Welthandelslehre an der Hochschule für Welthandel 1949–1961, 8 Bände:

◊ Band 1: Demetre Kalussis: Der Betriebsvergleich im Handel. 1949, 130 S.

◊ Band 2: Walter Lukesch: Zugabe- und Rabattwesen auf Grund der österreichischen Gesetzgebung. [1949], 95 S. Zugleich Dissertation an der Hochschule für Welthandel Wien 1948.

◊ Band 3: Karl Oberparleiter: Das Unternehmerproblem. (Vortrag gehalten anläßlich der feierlichen Inauguration zum Rektor der Hochschule für Welthandel in Wien, am 17. November 1951.) [1951], 16 S.

◊ Band 4: Carl Dossenbach: Die Pflege der menschlichen Beziehungen als Vertriebsmethode. Eine Studie der Migros-Genossenschaften. [1953], 67 S. Zugleich Dissertation an der Hochschule für Welthandel Wien 1953.

◊ Band 5: Heinrich Kiwe: Österreichisches Kartellrecht unter Berücksichtigung der ausländischen Rechtsentwicklung. Überarbeitet und ergänzt von Rudolf Stohanzl. [1954], 168 S.

◊ Band 6: Herbert Schibl: Markenbildung als spezifisches Absatzproblem der kammgarnverarbeitenden Industrie Österreichs. [1954], 76 S. Zugleich Dissertation an der Hochschule für Welthandel Wien 1954.

◊ Band 7: Gerald Kus: Das Preisproblem im Rahmen der österreichischen Kartellgesetzgebung und Rechtsprechung. [1955], 72 S. Zugleich Dissertation an der Hochschule für Welthandel Wien 1955.

◊ Band 8: Helmut Kainz: Markenartikel und Betriebe als Eigenverbraucher. [1961], 124 S. Zugleich Dissertation an der Hochschule für Welthandel Wien 1960.

 

Herausgeber von Zeitschriften

Betriebswirtschaftliche Blätter. Herausgegeben von Frant Dörfel, Karl Oberparleiter, Karl Seidel und Julius Ziegler (Wien), 1.–8. Jg. (1930–1937).

 

Festschriften

Funktionen- und Leistungsdenken in der Betriebswirtschaft. Herrn Prof. Dr. Dr. h. c. Karl Oberparleiter zu seinem 70. Geburtstag gewidmet. Herausgegeben von Willy Bouffier mit Beiträgen von Walter Heinrich, Willy Bouffier, Hans Krasensky, Leopold Mayer, Demetre Kalussis, Karl Skowronnek, Richard Kerschagl, Josef Kolbinger, Gottfried Theuer. Wien: Manz 1956, 183 S.

Copyright © 2013 Reinhard Müller, Graz
Stand: Juli 2012