[Anonym]

Gramatneusiedl

in [anonym]: Topographie von Niederösterreich. Herausgegeben vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich. Dritter Band: Alphabetische Reihenfolge und Schilderung der Ortschaften in Niederösterreich. Zweiter Band: F und G mit Register. Wien: Verlag und Eigentum des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich 1893, S. 657.

[Titeblatt1]

Topographie von Niederösterreich.

Herausgegeben

vom

Verein für Landeskunde von Niederösterreich.

Dritter Band.

Wien.

Verlag und Eigentum des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich.

1893.

[Titelblatt 2]

Alphabetische Reihenfolge

und

Schilderung der Ortschaften

in Niederösterreich.

Zweiter Band: F und G mit Register.

Wien.

Verlag und Eigentum des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich.

1893.

657

[…]

Gramatneusiedl, Dorf, K[atastral]- u[nd] O[rts]-G[emeinde] im G[erichts]-B[ezirk] Ebreichsdorf, Pfarre Moosbrunn, Post Gramatneusiedl, B[ezirks]-H[auptmannschaft] Wiener-Neustadt (U[nter dem] W[iener] W[ald]).

(1822) 44 Häuser; (1831 Schw[eickhardt]) 45 Häuser, 238 Einw[wohner]; (1853) 489 Einw.; (1870) 55 Häuser, 1335 Einw.; (1883) 64 Häuser, 1589 Einw., mit Fabrik Marienthal; (1888 W.) 368 Einw. (ohne dieselbe); (1890) 62 Häuser und 395 Einw. (außerdem der Colonie-Anteil Marienthal allein 18 Häuser 2148 Einw.)

Die Ortsgemeinde umfaßt mit der Kibitz- und Lodenmühle [!] und mit der Fabrikscolonie Marienthal 6.65 □ Kilom[eter]; sie liegt in der Leithaebene am linken Ufer der Fischa. Die Gründe, zumeist Wiesen nächst dem Flusse, sind nass und morastig, tragen aber doch viel saures Heu, das als Pferdefutter gern gesucht und nach Wien verführt wird. Auf den nördlicher gelegenen Feldern viel Kraut gebaut und gleichfalls in den Handel gebracht. Auch die große Spinnfabrik, bei welcher ein vom Freih[erren] von Todesco [!] errichteter Kindergarten besteht, gibt vielen Personen Beschäftigung. Im Orte selbst besteht eine vierclassige Volkschule. Die Wien–Raaberbahn durchschneidet das Gebiet und bei der Station zweigt der Ebenfurth–Neustädter Flügel ab, das Dorf selbst aber durchzieht die Fahrstraße von Fischamend nach Ebenfurth.

Als Gezen niusidile »Neusiedel eines Gezo« zuerst 1120 in einer Grenzbeschreibung der Pfarre Traiskirchen genannt. (Blätter des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich 1899, S[eite] 271 und 373, mit Verweis auf [Ignaz Franz] Keiblinger, Melk 2, a, 796, 359f[olgende] und Archiv für Kunde österr[eichischer] Geschichtsquellen 9, 256.)

[…]